Bildstrecke:Jahresrückblick: Gestorben 2006

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Birgit Nilsson, 87, gestorben am 1. Januar: Die schwedische Opernsängerin Birgit Nilsson galt weltweit als eine der besten Wagner-Sängerinnen der Nachkriegszeit. Nilsson wurde zum Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker ernannt. Zehn Tage nach ihrem von Angehörigen zunächst geheim gehaltenen Tod wurde die Sopranistin auf dem südschwedischen Dorffriedhof von Västra Karup beerdigt.

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Heinrich Harrer, 93, gestorben am 7. Januar: 1938 bestieg der Geografielehrer gemeinsam mit drei Bergsteigerkollegen die Eigernordwand, die als unbezwingbar galt. 1939 nahm Harrer an einer deutschen Nanga-Parbat-Expedition teil. 1944 floh er aus britischer Gefangenschaft in Indien mit Peter Aufschnaiter nach Tibet und traf dort den Dalai Lama. Mit diesem flüchtete er wiederum 1951 vor den chinesischen Besatzern aus Lhasa - und schrieb in Europa das Buch "Sieben Jahre in Tibet", das 1997 mit Brad Pitt verfilmt wurde.

Der Dalai Lama drückt seinen Freund Heinrich Harrer im Juli 2005 an sich. Foto: ddp

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Carola Stern, 80, gestorben am 19. Januar: Die Schriftstellerin galt als eine der bedeutendsten deutschen Publizistinnen der Nachkriegszeit. Stern war Mitbegründerin der Deutschen Sektion der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und ehemalige Pen-Vizepräsidentin.

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Ibrahim Rugova, 61, gestorben am 21. Januar: Der Präsident der serbischen Konfliktprovinz Kosovo war zur Symbolfigur für eine gewaltfreie Unabhängigkeitsbewegung der Kosovo-Albaner geworden.

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Johannes Rau, 75, gestorben am 27. Januar: Der frühere SPD-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen war von 1999 bis 2004 Bundespräsident.

Freude nach der Wahl zum Bundespräsidenten: Johannes Rau umt seiner Frau Christina im Mai 1999. Foto: AP

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Nam June Paik, 73, gestorben am 29. Januar in Florida: Der aus Korea stammende Medienkünstler wurde "Vater der Videokunst" genannt. Er wurde mit seinen avantgardistischen Installationen weltbekannt.

Paik 1986 vor Videomonitoren, die sein Gesicht zeigen. Foto: AFP

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Betty Friedan, 85, gestorben am 4. Februar in Washington: Die Feministin legte mit ihrem Buch "Der Weiblichkeitswahn" 1963 den Grundstein für die Emanzipationsbewegung in den USA.

Friedan bei einer Debatte über neue Strategien für die Frauenbewegung 1995 beim NGO-Forum in China. Foto: AFP

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Benno Besson, 83, gestorben am 23. Februar: Der Schweizer Theaterregisseur wurde für Inszenierungen von Stücken seines Mentors Bertolt Brecht gefeiert.

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John Profumo, 91, gestorben am 10. März: Der frühere britische Heeresminister erlag den Folgen eines Schlaganfalls. Profumos Affäre mit dem Mannequin Christine Keeler hatte für einen politischen Skandal in Großbritannien gesorgt - 1963 war Profumo deswegen zurückgetreten.

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Slobodan Milosevic, 64, gestorben am 11. März: Der ehemalige serbische Präsident starb in einer Gefängniszelle. Milosevic musste sich wegen Verbrechen während der Balkankriege Mitte der neunziger Jahre vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten. Der 64-Jährige erlag nach Erkenntnissen der Gerichtsmediziner einem Herzinfarkt.

Eine Anhängerin weint vor einem Abbild Milosevics in Belgrad. Foto: AFP

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Dr. Ernst Müller-Meiningen jr., 97, gestorben am 10. April: Der Mitbegründer und ehemalige Redakteur der "Süddeutschen Zeitung" und Jurist verfasste von 1946 bis 1979 mehr als 4000 Leitartikel, Glossen und Kommentare.

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Paul Spiegel, 68, gestorben am 30. April: In seinem Amt als Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland widmete er sich Themen wie Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Dabei war er ein humorvoller Mensch, der den jüdischen Witz schätzte. Der Journalist und Agentur-Manager stand dem Zentralrat seit 2000 vor. Obwohl er sich nie als "Gewissen der Nation" sehen wollte, galt er allen politischen Parteien gegenüber als unabhängiger und kritischer Beobachter.

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Drafi Deutscher, 60, gestorben am 9. Juni: Mit "Marmorstein und Eisen bricht" schuf er 1965 einen Schlager, der sich millionenfach verkaufte. Später konnte er mit einer englischen Version auch in die US-Charts einsteigen. Unter zahlreichen Pseudonymen schrieb er für andere Interpreten Hits wie "Mama Leone" für Bino oder "Belfast" für Boney M.

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Aaron Spelling, 83, gestorben am 23. Juni: Aaron Spelling galt als der erfolgreichste TV-Produzent der Welt: Er war für Welterfolge wie "Drei Engel für Charlie", "Love Boat", "Denver Clan", "Beverly Hills 90210" oder "Charmed" verantwortlich. Der Sohn jüdischer Einwanderer startete seine Karriere als Schauspieler in New York.

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Robert Gernhardt, 68, gestorben am 30. Juni: Er hatte eine Vorliebe für die humorvolle Seite des Lebens, verstand es aber auch, gezielt auf die politischen Missstände des Landes hinzuweisen. Als einer der bekanntesten Autoren des Satiremagazins "Pardon" gründete er später die Zeitschrift "Titanic", wirkte aber auch an Drehbüchern für den Komiker Otto mit. Nach einer Herzerkrankung widmete er sich auch ernsthafter Literatur und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.

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Kenneth Lay, 64, gestorben am 5. Juli: Er war einer der Hauptverantwortlichen für den Enron-Skandal: Kenneth Lay war lange Zeit Vorstand beim US-Energieriesen Enron. Dessen Pleite ging als einer der größten Finanzskandale der USA in die Geschichte ein. Lay wurde angeklagt und starb wenige Wochen vor der Urteilsverkündung an einem Herzinfarkt.

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Rudi Carell, 71, gestorben am 7. Juli: "Lass dich überraschen" schallte es 1988 erstmals aus dem TV-Gerät, und zahlreiche Deutsche folgten der Einladung des Holländers. Mit der "Rudi Carrell-Show" landete er Erfolge im Hauptabendprogramm, zuvor etablierte er "Herzblatt" und "Die verflixte Sieben". Der Schauspieler, Entertainer und Sänger wurde 1934 als Rudolf Wijbrand Kesselaar geboren. Er starb er an den Folgen einer Krebserkrankung.

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Elisabeth Volkmann, 70, gestorben am 27. Juli: Die Schauspielerin und Komödiantin wurde in den 70ern durch die TV-Serie "Klimbim" bekannt. In der deutschen Fassung der satirischen US-Zeichentrickserie "Die Simpsons" lieh sie Marge Simpson 15 Jahre lang ihre unverkennbare Stimme.

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Rut Brandt, 86, gestorben am 28. Juli: In Norwegen geboren, trat sie bereits als Jugendliche dem Widerstand gegen Nazi-Deutschland bei und musste nach Schweden fliehen. Dort lernte sie den ebenfalls im Exil lebenden Willy Brandt kennen, vier Jahre später heirateten sie. Ihre offene und kommunikative Art brachte ihr und auch dem späteren Kanzler viele Sympathien ein. Auf das Ende der Kanzlerschaft folgte die Scheidung, zuletzt lebte Rut Brandt mit ihrem neuen Lebensgefährten in Bonn und Norwegen.

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Elisabeth Schwarzkopf, 90, gestorben am 3. August: In ihren letzten Jahren galt die Opern- und Liedsängerin als strenge Lehrerin, wollte sie doch ihren Schülern die Perfektion mitgeben, die sie lange Zeit auf der Bühne lebte: Sie brillierte vor allem in "Cosí fan tutte", "Don Giovanni" und "Die Hochzeit des Figaro" und galt als eine der führenden Sopranistinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

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Te Atairangikaahu, 75, gestorben am 15. August: Sie war die Königin der Ureinwohner Neuseelands. Sie folgte 1966 ihrem Vater auf den Thron nach und wurde dadurch Oberhaupt von etwa 500.000 Maori. Sie genoss Anerkennung und Respekt auch von weiten Teilen der restlichen Bevölkerung Neuseelands und setzte sich unermüdlich für die Rechte der Ureinwohner ein. 1970 ernannte sie Queen Elisabeth II zur "Dame".

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Rainer Barzel, 82, gestorben am 26. August: Lange war Rainer Barzel einer der einflussreichsten CDU-Politiker seiner Zeit. 1971 wählte die CDU den zweifachen Minister zum Bundesvorsitzenden, 1983 wurde er Bundestagspräsident. In seine Amtszeit fiel das gescheiterte Misstrauensvotum gegen Willy Brandt, durch welches er diesen ablösen wollte. Er übernahm politische Verantwortung für die Flick-Affäre und trat 1984 als Bundestagspräsident zurück.

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Glenn Ford, 90, gestorben am 30. August: Er galt als einer der letzten Großen der goldenen Ära Hollywoods: Glenn Ford wirkte in über 100 Filmen mit und beeindruckte oft als Westernheld. Berühmt wurde er aber in einer anderen Rolle: Nachdem er sich von Rita Hayworth 1946 in "Gilda" betören ließ, galten die beiden lange Zeit als das Traumpaar auf der Hollywood-Leinwand.

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Steve Irwin, 44, gestorben am 4. September: Der "Crocodile Hunter" starb genauso spektakulär, wie er gelebt hatte: Ein Stachelrochen durchbohrte beim Schwimmen sein Herz. Irwin sorgte mit seinen TV-Shows weltweit für Aufsehen, in denen er aufgeregt die gefährlichsten Tiere des Planeten präsentierte - und sich danach mitten unter sie begab. Vor allem in den USA war der "crazy Aussie" ein Star. Guten Ruf und Geld nützte er dazu, sich in seiner Heimat Australien für den Tierschutz einzusetzen.

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Annemarie Wendl, 91, gestorben am 3. September: Der Kittel, Kopftuch und Besen waren ihre Accessoires. Scharfzüngig kommentierte sie als Hausmeisterin Else die Ereignisse in ihrer "Lindenstraße". Nach 20 Jahren schied sie in Serienteil 1069 aus.

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Joachim Fest, 79, gestorben am 11. September: Der Publizist und Historiker war Chefredakteur beim Norddeutschen Rundfunk und Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Bekannt wurde er durch seine 1968 begonnene Hitler-Biographie, die eine Auflage von 800.000 Stück erreichte. Mit der Vorlage zum Film "Der Untergang" über die letzten Tage Hitlers konnte er vor kurzem noch einen großen Erfolg erzielen.

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Friedrich Karl Flick, 79, gestorben am 5. Oktober: Er galt als einer der einflussreichsten Unternehmer im Nachkriegsdeutschland. 1962 übernahm er von seinem Vater die Stahlfirma und baute sie zu einem Riesenkonzern mit 300.000 Mitarbeitern auf. Er häufte ein Vermögen an, welches ihn zu einem der reichsten Männer Deutschlands machte. 1983 stoppte die "Flick-Affäre" den Höhenflug: Es wurde bekannt, dass zwischen 1969 und 1980 aus seinem Vermögen 25 Millionen Mark als Spenden an die Bundestags-Parteien flossen. Flick-freundliche Bescheide und Gesetze waren der Dank. Bundestagspräsident Rainer Barzel trat zurück, der neue CDU-Kanzler Helmut Kohl geriet in Bedrängnis und Flick zog sich nach Österreich zurück.

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Oskar Pastior, 78, gestorben am 4. Oktober: Der 1927 als Angehöriger der deutschen Minderheit in Siebenbürgen geborene Pastior galt als einer der bedeutendsten Dichter der deutschen Gegenwart. Seine dadaistischen Wortspielereien und die Freude an humorvollen Sprachkompositionen brachten ihm zahlreiche renommierte Auszeichnungen ein, unter anderem 2002 den Erich-Fried- und 2006 den Georg-Büchner-Preis.

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Anna Politkovskaya, 48, gestorben am 7. Oktober: Die russische Reporterin und Menschenrechtsaktivistin Politkovskaya wies in ihren Artikeln immer wieder kritisch auf die Lage in Tschetschenien hin und prangerte Missstände in Verteidigungsministerium und Armee an. Die Trägerin zahlreicher internationaler Auszeichnungen wurde am 7. Oktober in Moskau erschossen im Eingang zu ihrem Appartement aufgefunden.

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Heinz Sielmann, 89, gestorben am 6. Oktober: Mit "Expeditionen ins Tierreich" war der Naturfilmer Sielmann 16 Jahre lang Stammgast in deutschen Wohnzimmern. Von zahlreichen Expeditionen brachte er atemberaubende Bilder von Berggorillas, Laubenvögel und anderen Exoten mit. Er gründete die Heinz-Sielmann-Stiftung, die auch heute noch versucht, bedrohte Arten vor dem Aussterben zu retten.

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Pieter Willem Botha, 90, gestorben am 31. Oktober: Der Nachfahre weißer Siedler vertrat unnachgiebig die Vorrechte der weißen Bevölkerung Südafrikas gegenüber der schwarzen Mehrheit: zunächst als Verteidiungsminister, später als Premier und zuletzt Präsident. Am 5. Juli 1989 jedoch setzte er ein Signal: Er holte den inhaftierten schwarzen Nelson Mandela zu Beratungen in seine Präsidentenresidenz.

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Jack Palance, 87, gestorben am 10. November: Mit seinem zerfurchten Gesicht und der tiefen Stimme erschien der Hollywood-Schauspieler Jack Palance vielen Regisseuren als ideale Besetzung für die Rolle als Western-Bösewicht. Doch Palance bewies auch Humor: In "Out of Rosenheim" spielte er den Liebhaber von Marianne Sägebrecht. Und 1992 erhielt er für seine Rolle als alternder Cowboy in der Komödie "City Slickers" den Oscar als bester Nebendarsteller.

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Max Merkel, 87, gestorben am 28. November: Keiner schimpfte und raunzte wie er. Doch er konnte sich das leisten: Max Merkel, der Wiener Grantler, führte den TSV 1860 München 1964 zum deutschen Meistertitel und 1966 zum DFB-Pokalsieg. Zwei Jahre später gewann er mit dem 1. FC Nürnberg erneut die Meisterschale, 1973 schließlich mit Atletico Madrid auch den spanischen Meistertitel.

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Augusto Pinochet, 91, gestorben am 10. Dezember: Der chilenische Ex-Diktator regierte Chile nach einem Putsch gegen Präsident Salvador Allende von 1973 bis 1990 unerbittlich. Etwa 3200 Menschen wurden unter seiner Militärherrschaft getötet, mindestens 28.000 in Haft genommen, Hunderttausende ins Exil getrieben. Gegen Pinochet liefen mehrere Anklagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Steuerhinterziehung und illegaler Konten im Ausland. Er lehnte es bis zuletzt ab, sich bei den Opfern zu entschuldigen, solange diese sich nicht bei ihm entschuldigt hätten. Der General erlag in einem Krankenhaus in Santiago de Chile einem Herzinfarkt.

Bildnis von Augusto Pinochet bei seiner öffentlichen Aufbahrung. Foto: Reuters

Pinochet: Das Vermächtnis des mörderischen Generals

Galerie: Das Leben eines Diktators

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