Bildstrecke:Jahresrückblick: Gammelfleisch

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Nach der Entdeckung von Gammelfleisch Anfang Januar erreichte der Skandal um den Passauer Wildfleischhändler Berger internationale Dimension: Wohl verdorbenes Fleisch des Unternehmens ist nach Angaben des bayerischen Verbraucherschutzministeriums in fast alle Bundesländer sowie nach Österreich, Italien und Frankreich geliefert worden.

Firmensitz von Berger Wild im niederbayerischen Hinterhainberg (Landkreis Passau). Foto: dpa

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Sechs Frischfleischproben aus dem Betrieb und zwölf Tiefkühlproben aus dem Handel wurden als "nicht für den menschlichen Verzehr geeignet" eingestuft. Eine war sogar mit Salmonellen verseucht. Die Regierung von Niederbayern war bereits im Sommer 2004 über die Zustände bei Berger-Wild informiert. SPD und Grüne kritisierten Bayerns Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf (CSU): Er habe zu langsam reagiert, die Kontrollen seien zu lasch.

Eine Rehkeule wird untersucht. Foto: ddp

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Wieder wurde es unappetitlich: Stadt und Staatsanwaltschaft stellten Ende August in einem Kühlhaus in Johanneskirchen 20 Tonnen Dönerspieße sowie 360 Kilogramm Wild- und Geflügelfleisch sicher. Das Haltbarkeitsdatum war teilweise seit vier Jahren abgelaufen. Das Dönerfleisch war in ganz Deutschland und ins europäische Ausland verkauft worden. Prüfer charakterisierten das Fleisch als "grünlich und ekelerregend" sowie als "ranzig, muffig, alt und fremdartig".

Ein Ermittler sichert Akten aus dem Kühlhaus in Johanneskirchen. Foto: AP

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Der Hauptbeschuldigte im Münchner Gammelfleisch-Skandal nahm sich Anfang September das Leben. Die Ermittler hatten herausgefunden, dass der Fleisch-Großhändler Haltbarkeitsdaten fälschen, aufgetaute Ware wieder einfrieren und nicht mehr zum Verzehr geeignetes Fleisch ausliefern ließ. Wie erst nach dem Freitod des 74-Jährigen bekannt wurde, stand zudem dessen Münchner Firma kurz vor der Pleite. Vielleicht war dies der Grund, dass er grob gegen die lebensmittelrechtlichen Vorschriften verstieß.

Polizisten bewachen das Haus des Fleischgroßhändlers nach dessen Selbstmord. Foto: AP

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Der Gammelfleischskandal im Kühlhaus der Firma Bruner kommt die Stadt München teuer. Weil der Nachlass des Inhabers überschuldet ist und sich die Erben weigern, die Entsorgung der etwa tausend Tonnen Gefriergut zu übernehmen, muss die Stadt fast 400.000 Euro zahlen, um das Fleisch aus dem abgeschalteten Kühlhaus zu schaffen und zu entsorgen.

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SPD und Grüne im bayerischen Landtag haben nach einem weiteren Gammelfleisch-Fund Anfang November im Münchner Schlachthof den Rücktritt von Umweltminister Werner Schnappauf gefordert. Es sei nicht akzeptabel, dass das Umweltministerium bereits zum dritten Mal - nach den Funden von verdorbenem Fleisch in Deggendorf und Passau - nicht auf Hinweise aus der Bevölkerung reagiert habe.

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Um Verbraucher in Deutschland künftig besser über Gammelfleisch und andere Lebensmittelskandale zu informieren, machte der Bundesrat nach fünfjährigem Streit zwischen Bund und Ländern den Weg für das Verbraucherinformationsgesetz (VIG) frei. Damit sollen Behörden dazu verpflichtet werden, bei Gesundheitsgefahren und Rechtsverstößen die Namen von Firmen oder Produkten zu nennen. Bisher lag dies im Ermessen der Behörden. Kritiker bemängeln Schlupflöcher im neuen Gesetz.

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In einem türkischen Supermarkt in Aschaffenburg wurden im November wieder etwa 1,5 Tonnen Gammelfleisch entdeckt. Trotz der Ekelfleischfälle im Freistaat hält Ministerpräsident Edmund Stoiber weiter zu Minister Schnappauf.

Minister Schnappauf (links) mit seinem Chef Stoiber. Foto: AP

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Unverhohlene Freude beim Angeklagten Berger: Das Landgericht Landshut befand ihn im November des gewerbsmäßigen Betrugs zwar für schuldig - verhängte aber nur eine zweijährige Bewährungsstrafe. Berger habe zudem Lebensmittel mit nicht zugelassenen Zusatzstoffen gehandelt. Der Fleischhändler hatte im Prozess gestanden, Kunden jahrelang tonnenweise Hirsch- als teureres Elchfleisch verkauft und aufgetautes Fleisch als Frischware angedreht zu haben. Der vormals größte Wildhändler Europas hatte nach dem Skandal Konkurs anmelden müssen, hat inzwischen aber einen neuen Handelsbetrieb eröffnet. Verteidiger Hartmut Finger wies in seinem Plädoyer alle Gammelfleisch-Vorwürfe gegen den Wildhändler zurück.

Anwalt Hartmut Finger und der Fleischgroßhändler Karl Heinz Berger im Saal des Landgerichtes in Landshut. Foto: AP

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