Sie widmet ihr Leben der Politik - und polarisiert mit ihrer Offenheit: Ayaan Hirsi Ali, Provokateurin, Frauenrechtlerin, Autorin und Kritikerin des Islam. In Somalia geboren, entzog sich Hirsi Ali einer Zwangsheirat und floh in die Niederlande. Dort erregte sie mit ihrer oft polemischen Kritik am Islam und an der Integration von Muslimen in den Niederlanden Aufsehen.
Am 2. November 2004 wurde der Regisseur Theo van Gogh erstochen, mit dem Hirsi Ali an dem islamkritischen Film "Submission" gearbeitet hatte. An der Tatwaffe war ein Zettel mit einer Morddrohung gegen Hirsi Ali befestigt. Sie tauchte unter und stand fortan unter staatlichem Personenschutz.
Im Mai 2006 legte sie ihren Parlamentssitz nieder, aus Protest dagegen, dass ihr die niederländische Staatsbürgerschaft aberkannt worden war: Hirsi Ali hatte beim Asylbewerberverfahren falsche Angaben gemacht, dies aber schon lange bekannt gegeben. Nach öffentlichen Protesten sollte Hirsi Ali zwar ihre Staatsbürgerschaft behalten dürfen. Doch zog sie es vor, in die USA auszuwandern.
Auch für die niederländische Regierung hatte die Affäre Folgen: Die Koalition zerbrach, Ministerpräsident Jan Peter Balkenende trat Ende Juni zurück.
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