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Januar - Ein namenloser Arbeitsloser vor der Bundesagentur für Arbeit. Er demonstriert gegen die Hartz-IV-Reformen, die zu Jahresbeginn in Kraft getreten sind. Doch der Bund hat sich gründlich verkalkuliert: Allein im laufenden Jahr müssen zwölf Milliarden Euro mehr zur Finanzierung der Reform beigetragen werden als geplant.
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Januar - Ein Bild geht um die Welt: Wer kennt es nicht? Nach dem Tsunami im Südpazifik von Weihnachten 2004 tauchte es in fast allen E-Mail-Boxen auf: "Please send this to all the people in your entire network. The boy about 2 years, from Khoa Lak, is missing his parents. Nobody knows what country he comes from. If anyboy known him please contact us". Bis weit ins Jahr 2005 wurde die Rundmail verbreitet. Selbst als Hannes Bergstroem schon lange wieder bei seinem Vater war, wurde weiter dazu aufgerufen, Dr. Anuroj Tharasiriroj vom Phuket International Hospital zu kontaktieren.
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Januar - Wäre es das Amateur-Foto eines Isar-Hochwassers, wir müssten kein Wort darüber verlieren. Doch dieses Bild hat rund 3,3 Milliarden Dollar gekostet. Es stammt vom Saturnmond Titan, auf dem die Sonde Huygens im Januar niederkam. Ein schönes Abenteuer. Inwieweit es die Menschheit voran bringt, führte zu steinschweren Überlegungen und konnte von den Raumforschern noch nicht dargelegt werden.
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Januar - Ein Fest für die Medien, ein Fest für Ebay, ein Fest für Schaulustige, ein Fest für C-Promis, ein buntes, lustiges Trauern. Rudolph Moshammers Tod am 14. Januar gerät zur Realsatire mit bizarren Ausmaßen.
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Februar - Und die Sonne lacht dazu: Menschen genießen den New Yorker Central Park in diesem Monat nicht einfach nur als Natur-Oase im Herzen der Stadt. Nein, dem Reichstagsverhüller Christo und seiner lieben Frau Jeanne-Claude hat es gefallen, ein wenig orangefarbenes Walla-Walla ins kalte Grün zu stellen und das Ganze "Gates" zu nennen. 7500 solcher Gates bilden nun einen "Goldenen Fluss", der sich mehr als 25 Kilometer lang durch den Park zieht.
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Februar - Dieses im Februar veröffentlichte Bild war das letzte, das sich auf der Digitalkamera eines kanadischen Ehepaars fand. Die Speicherkarte der Kamera überstand den Tsunami unbeschadet.
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Februar - Ein schöner Fuß auf einem der berühmtesten roten Teppiche der Welt - und doch sind hier weder Fuß noch Teppich der Rede wert. Der reizende Zeh gehört Regina King. Sie steht am 27. Februar auf jenem Teppich in L.A., der zum Saal der 77. Oscar-Verleihung führt. Frau King, die in "Ray" mitspielte, hat keinen bekommen. Dafür aber trug sie Sandaletten des Designers Stuart Weitzman. Auch die wären fast nichts Besonderes, wenn da nicht - ja, wenn da nicht Diamanten eingearbeitet wären, die einst ein Ohrgeschmeide Marilyn Monroes schmückten.
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März - Bis tief in die Nacht noch hatte eine rhetorische Schlacht vor den Kameras der Fernsehreporter getobt. Am Morgen danach, am 31.3., wusste man vom Tod der 41-jährigen Koma-Patientin Terri Schiavo. Sie durchlitt ein 15 Jahre langes Wachkoma. Ihr Ehemann hatte die künstliche Ernährung einstellen lassen und benötigte dazu die Hilfe der Gerichte.
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März - Ende mit Schrecken und Schrecken ohne Ende: Heide Simonis (SPD) wollte sich am 18. März nach dem knappen Ausgang der Landtagswahl in Schleswig-Holstein erneut zur Ministerpräsidentin küren lassen. Im ersten Wahlgang verfehlte sie die absolute Mehrheit. Im zweiten und dritten auch. Und auch im vierten. Tags darauf schmiss sie hin. Damit war Rot-Grün fast schon Geschichte.
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April - "Rottweiler" war noch einer der netteren Schmähnamen für Camilla Parker Bowles. Sie hatte die Rolle der intriganten Liebhaberin im Possenspiel um Prinz Bizarr inne. Für Charles war sie jedoch schon immer die Herzenskönigin. Mit ihrer Hochzeit am 9. April fand eine 35 Jahre währende Liebesgeschichte doch noch ihr Happy End, und aus dem Rottweiler wurde die Herzogin von Cornwall, künftige Königin Großbritanniens.
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April - Ein Heuschreckenschwarm, hier ein realer. Abgesehen von Daisy Moshammer wurde in diesem Jahr über kaum ein Tier so hitzig diskutiert wie über das gefräßige Insekt - im übertragenen Sinn. In einem Interview mit der "Bild am Sonntag" vom 17. April hatte der damalige SPD-Chef Franz Müntefering bestimmte Finanzinvestoren mit Heuschreckenschwärmen verglichen und damit seine kurz zuvor geäußerte Kapitalismuskritik noch verschärft.
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April - Man erwartet an dieser römischen Stelle entweder weißen oder schwarzen Rauch. Aber keinen grauen. Denn damit weiß die Welt, die sehnsüchtig auf derlei Zeichen wartet, immer noch nicht, ob nun ein neuer Papst gewählt ist oder nicht. In diesem Fall resultierte die Rauchfarbe tatsächlich aus einem Missgeschick.
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April - Von der britischen Presse hätten wir uns einen Hauch mehr Würdigung statt Originalität zur Wahl von Papst Benedikt gewünscht. Obwohl: "Wir sind Papst" von "Bild" spielte in derselben Liga.
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April - Das Fahrwerk. Es ist ausgefahren. Das war schon merkwürdig beim Jungfernflug des A380. Denn auch Minuten nach dem Start wollte es partout nicht verschwinden. Selbst oben am Himmel nicht. Und bei der Rückkehr war es schon aus der Ferne erkennbar. Doch Airbus sagte später, es sei eingefahren worden. Halt irgendwo unterwegs.
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April - Diese Zeichnung stammt von der mysteriösen Gestalt, die im Mai in die Schlagzeilen geriet. Angeblich hatte ein bis dahin nicht identifizierter Mann sein Gedächtnis verloren und blieb stumm. Halb Europa rätselte, wer er denn sei. Man wusste nur, dass er "konzertreif" Piano spielen kann. Allerdings stellte sich bald heraus, dass der schweigende Künstler ein bayerischer Hochstapler war, der sein Gedächtnistrauma nur inszeniert hatte. Enttäuschend.
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April - Das ist Uschi Glas, die in den Sechzigern mit Heintje bei den Paukern auf die Pauke haute. Oder so ähnlich. Und die immer noch in Fernsehserien meistens Frauen spielt, denen die Männer wegsterben, weswegen dann sie dann Baggerfahren muss. Oder so. Um all das auszuhalten, braucht es eine gute Hautcreme, die Frau Glas in einem Shoppingkanal feilbietet. Und weil die Stiftung-Warentest-Mannschaft Pusteln davon bekam, hat Frau Glas die Tester verklagt. Die Pusteln konnten aber wissenschaftlich nachgewiesen werden. Frau Glas ist - nun ja - abgeschmiert.
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Mai - Batman soll interessiert sein: Dieses Stromliniencoupé vom Typ SW 38 basiert auf einem Fahrgestell des Maybach 57. Nach einem Entwurf von Designstudenten der Fachhochschule Pforzheim wurde es sogar verwirklicht. Bis auf die Form des Kühlers und das Markenemblem hat der Zweitürer mit der Limousine nur noch wenig gemein.
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Mai - Der Mai ist gekommen, die Studenten schlagen aus: Dieser demonstriert in Freiburg gegen Studiengebühren. Im Januar hatte das Bundesverfassungsgericht das bundesweite Verbot von Gebühren für ein Erststudium aufgehoben. Einige Bundesländer, darunter Bayern und Baden-Württemberg, planen nun Semesterbeiträge in Höhe von bis zu 500 Euro.
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Mai - Für einen Plasma-Fernseher und ein wenig Kleingeld pfiff Fußball-Schiedsrichter Robert Hoyzer parteiisch. Hoyzer, Deckname "Die Pfeife", verabschiedet sich in den Strafvollzug. Das Berliner Landgericht urteilte: zwei Jahre und fünf Monate. Wir werden ihn nicht vermissen.
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Mai - Schwerlaster im blühenden Raps - so nah kommen sich diese Mobile und die Natur seit der Einführung der Maut auf deutschen Autobahnen immer öfter. Viele Fernfahrer werden seitdem im Wortsinn zu "Kapitänen der Landstraße".
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Mai - Angespannt, zerknautscht: Franz Müntefering musste nach der Wahlniederlage in NRW ankündigen, die SPD werde Neuwahlen anstreben. Es war nicht seine Idee, sondern der einsame Entschluss von Gerhard Schröder.
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Mai - "Brüh´ im Lichte dieses Glückes, brühe deutsches Vaterland!" Gehört bei der Eröffnung des neuen Münchner Fußballstadions, vorgetragen von Sarah Connor. Muss man mehr singen? Nein.
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Juni - Zum Davonlaufen! Im Juni kommt raus, dass Fernsehserien der ARD über Jahre hinweg Schleichwerbung geduldet und davon profitiert haben. Bezahlte Produkt-Platzierungen, hier im "Marienhof", sind von der ARD nach und nach auch bei anderen Sendungen entdeckt worden.
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Juni - Der Nationalpark Iguazu in Südamerika: vorher, nachher. 1973 bedecken riesige Regenwaldflächen das Gebiet; 30 Jahre später ist das Ökosystem in Paraguay und Brasilien fast zerstört. Die Bilder wurden erst jetzt veröffentlicht.
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Juni - Ein Auto aus dem Aquarium: Die Natur lieferte das Konzept für ein neues Fahrzeug von Mercedes-Benz: Form und Struktur der Studie "bionic car" wurden nach dem Vorbild des Kofferfischs entworfen. Seinen Antrieb besorgt: Harnstoff.
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Juni - "Wie? K.O.? Ich mach' doch nur Pause." Prügelprinz Mike Tyson unterliegt dem Iren Kevin Mc Bride. Technicher K.O. in Runde sechs. Sein letzter Kampf. Sagt Tyson. Obwohl: Wer weiß das schon? Er ist ja erst 39. Und hat schon wieder zig Millionen Schulden.
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Juni - Wenig Winke-Winke: Live übertrug der Fernsehsender n-tv, wie Michael Jackson von der Neverland-Ranch vor Gericht gebracht wurde. Dort erfuhr er, dass er nicht 18 Jahre wegen Kindesmissbrauchs einsitzen müsse. Ebenso starr, wie er den Gerichtssaal betrat, verließ er ihn wieder. Ein Gespenst seiner selbst.
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Juni - Krönender Abschluss: Knapp 60 Jahre nach der Zerstörung der Dresdner Frauenkirche wird die tonnenschwere Holzhaube auf den restaurierten Steinbau gehievt. Zehn Jahre nach der symbolischen Grundsteinlegung ist damit am 22. Juni der äußere Wiederaufbau vollendet.
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Juni - Das Frankfurter Waldstadion ist ein tolles Stadion, seit es renoviert wurde. Ein WM-Stadion. Von einem solchen darf man ein dichtes Dach erwarten. Das war am 29. Juni zuviel erwartet. Beim Finale des Confederations Cups wurde es undicht, an der rechten Eckfahne ergoss sich eine Wasserfontäne. Erinnerungen wurden wach an die "Wasserschlacht von Frankfurt" anno '74.
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Juli - Der Sir lässt wieder bitten: Bob Geldof ruft 20 Jahre nach den berühmten "Live Aid"-Konzerten erneut zur globalen Rock-Party: Live8. Nahezu alles, was in der Rockmusik weiß, wie man sich die Schuhe bindet, kommt am 2. Juli in zehn Städten auf vier Kontinenten zusammen, um wenige Tage vor einem G8-Treffen in Schottland an die Verantwortung der Industrienationen für die Dritte Welt zu erinnern. Und obwohl er aus gutem Grund nur Stiefel trägt, darf auch Bono mitsingen.
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Juli - "Was haben wir da angerichtet?", fragte sich "Bild" in gewohnter Hühnerhof-Aufgeregtheit. Zuvor hatte die Sonde "Deep Impact" einen Kometen beschossen. Und danach zeichnete sich gegen das Sonnenlicht eine Staubwolke ab, die sicherlich mit Giftstoffen angereichert war. Deren Feinstaub-Reste mögen nun auf ewig durchs All wabbern. Sie werden es nie bis zur Erde schaffen. Das räumte dann auch "Bild" ein.
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Juli - Ein schlechtes Foto: Von der Angst der Menschen, die am 7. Juli in einem Londoner U-Bahn-Schacht dahinstolpern, sieht man nichts. Unscharf ist es, verwackelt. Man ahnt nur, dass eine Gruppe durch einen Tunnel läuft. Dies ist eins der wenigen Fotos vom Ort des Geschehens, unmittelbar nach den Anschlägen mit Foto-Handy aufgenommen.
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Juli - Irgendwann im Sommer beginnt die vernetzte Welt, sich durch die Nachbarschaften aller Kontinente zu zoomen und zu zappen. Die neue Software "Google Earth" macht es möglich, fast jeden Fleck der Welt unter die Lupe nehmen. Groß raus kommt dieses Verfahren bei den Bildern des Hurrikans Katrina: Man sieht Luftaufnahmen derselben Plätze etwa von New Orleans - vor und nach den Überschwemmungen. Hier allerdings ist es meist trocken: die Pyramiden von Gizeh.
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Juli - "Perspektivenwechsel statt Blumenolympiade". Dass das Konzept der Münchner Bundesgartenschau ihr Publikum spalten würde, war klar. Am Ende müssen selbst Buga-Optimisten eingestehen, dass die Erwartungen nicht erfüllt wurden. Trotz Millionendefizits sagen allerdings Landschaftsarchitekten: Die BUGA war kein Flop. Es ging ums Konzept.
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Juli - "Mann, Ulle, wenn du wüsstest..." Lance A. aus T. beim wohl letzten Kuscheltermin mit Uns Ulle in Paris auf dem Siegerpodest der Tour de France. Schade eigentlich: Rein farblich ergänzten sie sich ja prima.
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August - In diesen Garagen im brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd fand die Polizei neun tote Babys. Die Leichen waren in Blumenkästen vergraben. Anfang kommenden Jahres will die Staatsanwaltschaft gegen die Mutter Anklage erheben. Vorwurf: Die heute 40-Jährige soll zwischen 1988 und 1999 die Säuglinge jeweils kurz nach der Geburt umgebracht haben.
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August - Hightech meets Baumarkt: Beim Start der Discovery hatte sich Isolierschaum vom Außentank des Raumschiffs gelöst. Der Astronaut Stephen Robinson wagte sich mit einer selbst gebastelten Säge an einem Roboterarm nach draußen und entfernte zwei heraushängende Stücke Füllstoff. Die Crew überstand den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre unbeschadet.
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August - Können diese Augen lügen? Das weiß man nicht so genau. Jedenfalls hat Herr Hartz offenbar bei den Volkswagen-Betriebsräten und möglicherweise auch bei sich selbst einiges durchgehen lassen. Zum Beispiel lustige Reisen. Nach langem Hin und Her nahm im August der VW-Vorstand das Rücktrittsangebot von Hartz an.
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August - Verzweiflung. Die wohl treffendste Vokabel für die Situation im Gaza-Streifen. Eine Siedlerin in Kfar Darom beweint ihr Schicksal. Die israelischen Soldaten haben den Auftrag, die verbliebenen jüdischen Siedler auszuweisen.
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August - Ja, wo isser denn nu? Diese Frage stellten sich Hunderttausende, die aufs Kölner Marienfeld gekommen waren. Dort fanden die Abschlussmessen des Weltjugendtages statt. Für viele blieb es ein unerfüllter Traum, Papst Benedikt aus nächster Nähe zu sehen.
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August - Wie viele Namen für Hochwasser gibt es schon? Da sind die Pfingst-Hochwasser, die Wahlgewinnhochwasser, die Jahrhundertflut. Die Gründe sind meist ähnlich: Es regnet bei uns immer öfter so viel auf einmal wie sonst nur zu Monsunzeiten in Indien. Das Foto zeigt das bayerische Hochwasser im August, bei dem in München ein Pegelstand von mehr als fünf Metern erreicht wurde.
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August - Anna allerorten: Die Weltklasse-Sopranistin Anna Netrebko ist in diesem Jahr nahezu überall dort anzutreffen, wo schöne, wohlhabende Menschen singen und sich fröhlich niederlassen. Etwa bei einer "Italienischen Nacht" auf dem Münchner Königsplatz oder - zum Niederknien - als "Violetta" in Verdis "La Traviata" in Salzburg. Aber nicht nur Freunden des Schönen, Wahren, Guten wird Anna zum Begriff. Denn sie macht auch Werbung. Und lässt fassadenhoch Luftblasen für einen Telefonie-Anbieter steigen. Stumm dabei, gewiss.
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September - Nachdem Katrina endlich wieder gegangen war, setzt die Nationalgarde Anfang September Hubschrauber ein, um Bewohner von New Orleans zu versorgen. Menschen, die sich vor dem Wasser in den Superdome, ein Sportstadion, geflüchtet haben. Die Stadt wurde so weitgehend zerstört, dass laut darüber nachgedacht wurde, sie völlig aufzugeben und an anderer Stelle wieder aufzubauen.
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September - So sehen Sieger aus, wenn sie verloren haben. Oder war Angela Merkel am 18. September eine Verliererin, die gewonnen hatte? 35,2 Prozent fuhr sie ein - ein Debakel gemessen an dem, was die Union sich ausgerechnet hatte. Und Drei lange Wochen gingen ins Land, bis Merkel ihren Anspruch auf die Kanzlerschaft durchgesetzt hatte - von Gnaden der SPD.
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Oktober - Anfang Oktober bebte in Manschera (Kaschmir) die Erde, Stärke 7,6. Allein im pakistanischen Teil Kaschmirs forderte das verheerende Beben mindestens 73.000 Todesopfer.
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Oktober - Die Vogelgrippe hat seltsame Spuren hinterlassen: Während in Westeuropa vor allem die Angst und die mögliche Selbstmedikamentation mit Tamiflu im Vordergrund stand, schlug sich Osteuropa bereits mit realen Problemen herum. In Rumänien musste Federvieh tausendfach getötet, Dörfer isoliert und sogar: Züge desinfiziert werden.
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Oktober - Ein Außenposten Spaniens gilt als das vermeintliche Tor zum Paradies - zumindest für tausende Afrikaner, die nach Europa wollen. Dieser Vorhof befindet sich - geografisch gesehen - in Marokko: die spanische Exklave Melilla. Im Oktober stürmten tausende Flüchtlinge die meterhohen Zäune: mit teils tödlichem Ausgang.
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Oktober - "So eine verkorkste Saison aber auch! Es ist zum Davonlaufen. Jetzt bauen sie auch noch Zäune um diese vertrackten Rennstrecken. Mir langt's jetzt, ich hau' ab. Immer gewinnen die anderen, menno." Autofahrer Michael Schumacher, einst schnellster Raser der Welt, nach einem Crash auf der Strecke in Shanghai.
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November - Rückkehr im Licht: Die 1600 Jahre alten, mehr als 50 Meter hohen Buddha-Statuen im afghanischen Bamiyan-Tal sollen als Laser-Projektionen wieder auferstehen. Jeden Sonntag - für vier Stunden. Solange, bis die Stein-Skulpturen restauriert sind. So jedenfalls das Ansinnen des japanischen Künstlers Hiro Yamagata. Die berühmtesten Buddhas der Seidenstraße wurden 2001 von den Taliban gesprengt. Yamagata will seine 14 Laser mit Solar- und Windenergie betreiben. Denn: Im Tal der Buddhas gibt es keinen Strom - wie vor 1600 Jahren.
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November - Die Unruhen in Frankreich dauern 21 Tage. Dutzende öffentliche Gebäude, Schulen, Sporthallen und Geschäfte werden beschädigt, mehr als 9000 Autos in Brand gesteckt. Innenminister Nicolas Sarkozy, der mit seinen Beschimpfungen die Jugendlichen provoziert hatte, ging aus der Krise letztlich sogar gestärkt hervor.
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November - Energie-Krise in Nordrhein-Westfalen: Wie Strohhalme knickten dort am letzten November-Wochenende die Hochspannungsmasten. Ganze Landstriche begingen den 1. Advent besinnlich: ohne Strom.
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November - Am 29. November veröffentlichte die ARD ein Standbild aus einem Video, das die Deutsche Susanne Osthoff und ihren Fahrer als Geiseln irakischer Entführer zeigt. Die Archäologin, die sich seit Jahren für die irakische Bevölkerung engagiert, ist die erste Deutsche, die im Irak entführt wurde. Am Abend des 18. Dezember verkündete Außenminister Steinmeier die Nachricht von ihrer Freilassung. Sie will vorerst nicht nach Deutschland zurückkehren.
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Dezember - Weil er selbst nicht in die USA einreisen durfte, konnte der deutsche Staatsbürger Khaled el Masri am 6. Dezember nur per Video-Zuschaltung dabei sein. So nahm er dennoch teil an einer Pressekonferenz der Amerikanischen Bürgerrechtsunion in Washington. Die Organisation hat in seinem Namen eine Klage gegen dem früheren CIA-Chef George Tenet eingereicht. Der US-Geheimdienst hatte el-Masri aus Mazedonien nach Afghanistan entführt und als Terror-Verdächtigen vernommen. Noch immer ist offen, was deutsche Regierungsmitglieder von der Entführung wussten und warum dem Deutschen nicht geholfen wurde.
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Dezember - "Wenn die Revolution des heroischen Irak kommt, werden Sie zur Verantwortung gezogen werden." Ex-Diktator Saddam Hussein protestierte vor Gericht gegen seine Behandlung, beleidigte Zeugen und drohte dem Vorsitzenden Richter. Dann kündigte er an, nicht mehr erscheinen zu wollen.
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Dezember - Das ist die anmutige, unglaublich reizende Ziyi Zhang in einer Szene des romantischen Films "Memoiren einer Geisha". Ein Film starker visueller Effekte. Kein Wunder, dass das Opus für den Oscar nominiert ist. Dabei konkurriert Ziyi mit einer weniger zarten, wenngleich nicht weniger einfühlsamen Gestalt: "King Kong", dem Superaffen.