Es ist heiß, sehr heiß. Deutschland schwitzt und bei Temperaturen von knapp 40 Grad will so mancher vom Sommer nichts mehr wissen. Wem kein Fächeln, kein im Schatten Liegen und kein Sprung in den See mehr hilft, der muss sich wohl kalte Gedanken machen, sehr kalte. Wir haben da mal was vorbereitet. Ihnen ist heiß, sonst hätten Sie nicht hier reingeklickt. So heiß, dass Sie sich vielleicht schon vor den offenen Gefrierschrank gestellt oder andere energieverschwendende Versuche unternommen haben, sich Abkühlung zu verschaffen. Wir schlagen vor: Denken Sie an Eis.
Ja, das ist ein Anfang - aber Speiseeis kriegen Sie auch an der Diele um die Ecke. Wir sprechen hier nicht von Erdbeer, Vanille und Stracciatella. Werfen Sie in Gedanken doch mal einen Blick über den Rand ihrer Eiswaffel hinaus.
Hinter Ihrer Eiswaffel schwimmt ein Eisbär? Gefährlich, aber Ihre Gedanken gehen in die richtige Richtung. Nur reicht der gemeine deutsche Zoo-Bär nicht aus. Ein wahrer König der Arktis muss her.
Einer, der mit großen Sätzen von einer Eisscholle zur nächsten tobt. Eisscholle, Eisscholle, Robbe, Eisscholle. Darunter das bitterkalte Wasser des Nordpolarmeeres.
Majestätische Berge, vom Fuß bis zum Gipfel eingeschneit, erheben sich aus der Landschaft. Die Temperaturen liegen im Winter zeitweise bei minus 50 Grad Celsius. Im Sommer ist es deutlich wärmer, aber das interessiert Sie gerade überhaupt nicht.
Schreiende Kinder im Freibad, dicht an dicht liegende Sonnenanbeter, nassgeschwitzte T-Shirts - all das ist jetzt weit weg. Vor Ihnen liegt nichts als die endlose Weite des Polarkreises.
Vielleicht springt Ihnen plötzlich ein Pinguin entgegen? Den gibt es zwar nur in der Antarktis, aber über Ihre Fantasie bestimmen immer noch Sie. Da sollten Sie sich gerade in hitzebedingten Extremsituationen nicht durch geographische Fakten durcheinanderbringen lassen.
Während sie noch dem fröhlich watschelnden Pinguin nachsehen, versinkt die Sonne am Horizont im ewigen Eis. Die letzte Wärmequelle verschwindet. Fröstelnd schlagen Sie Ihr Nachtlager auf.
Der Mond steht am Himmel und statt der lauwarm aufgewirbelten Luft des Standventilators in Ihrem Schlafzimmer weht Ihnen ein eisiger Polarwind um die Ohren.
Am nächsten Morgen erwachen Sie bibbernd in Ihrem Polarschlafsack. Ihre Nase ist halb erfroren, Ihr Atem schwebt in weißen Wölkchen vor Ihnen. Mit erstarrten Fingern öffnen Sie zitternd den Eingang Ihres Zeltes. Klirrende Kälte, draußen wie drinnen.
Nichtsdestotrotz schmeißen Sie sich in Badehose oder Bikini, setzen sich an den Rand der nächsten Eisscholle und sehen den Robben, Eisbären und Pinguinen beim Spielen zu. Schon erfrischend, so ein Ausflug an den Polarkreis.