"Bierbaron"-Urteil: 28-jährige Witwe ist Alleinerbin

Der Fall beschäftigt den Boulevard seit einiger Zeit: Die junge Ehefrau des ehemaligen Brauerei-Besitzers Bruno Schubert pflegte den schillernden Unternehmer bis zu seinem Tod - und wehrt sich nun gegen Vorwürfe, die offiziell nie erhoben wurden.

Die Witwe des verstorbenen Frankfurter "Bierbarons" Bruno Schubert ist dessen alleinige Erbin. Das Landgericht Frankfurt gab in einem Urteil am Donnerstag dem Antrag von Meharit Schubert statt. Die Witwe hatte gegen die von Schubert gegründete Umweltstiftung geklagt. Laut Urteil hatte der ehemalige Brauerei-Besitzer den mit seiner ersten Frau Inge geschlossenen Erbvertrag, wonach die Stiftung Alleinerbin sein solle, nach seiner zweiten Heirat wirksam widerrufen.

Schubert, ehemals schillernder Eigentümer der Henninger-Brauerei und seit 1979 Privatmann, heiratete kurz vor seinem Tod im Oktober des vergangenen Jahres das mehr als 60 Jahre jüngere Model Meharit Kifle. Danach brach der 90 Jahre alte Mäzen und Ehrenbürger Frankfurts den Kontakt zu seinen bisherigen Freunden ab.

Inzwischen kam der Verdacht auf, der greise und schwer kranke Schubert sei vor seinem Tod nicht ausreichend versorgt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die junge Witwe wehrt sich indes gegen Vorwürfe, die offiziell nie erhoben wurden: Sie versicherte in der vergangenen Woche in der Bild-Zeitung, sie habe ihren Ehemann bis zu dessen Tod aufopferungsvoll gepflegt und belegt das mit einem privaten Video, angeblich aus den letzten Tagen Schuberts. Sie wolle nicht als Mörderin beschimpft werden. Einer Exhumierung würde sie zustimmen, sagte sie dem Blatt.

Das ist aber bei der Staatsanwaltschaft bisher gar nicht erwogen worden. In den Ermittlungen werde die Witwe auch nicht als Beschuldigte geführt, sagt eine Behördensprecherin. Abgeschlossen sei das Verfahren aber noch nicht. Welchen Umfang das Erbe hat, ist nicht bekannt.