Vom Krawattenknoten, auch doppelter Windsorknoten genannt, weiß man, dass er, das sagt ja schon der Name, doppelt besser hält. Überhaupt zieht die doppelte Anzahl meist Erfreuliches nach sich - etwa bei einer Portion Erdbeeren mit Schlagsahne, der Staatsbürgerschaft oder dem Gehalt.
Wenn Forscher der Universität Oxford nun melden, dass in den vergangenen vier Jahrzehnten mehr Zwillinge geboren wurden als je zuvor, ist das (zumindest was zweieiige) angeht, naheliegend: höheres Durchschnittsalter der Frauen, mehr künstliche Befruchtungen. Zum anderen ist es eine überaus erfreuliche Nachricht. Man muss nur Neu-Eltern anschauen, wie sie ihr Glück kaum fassen können. Wie entzückt müssen sie erst sein, wenn sie die doppelte Menge an Glückseligkeit bekommen?
Zwar bedeutet doppelt so viel Füttern und Wickeln womöglich erst einmal halb so viel Schlaf. Und es wäre durchaus denkbar, dass übermüdete Zwillingseltern der Aussage "Wie praktisch, da hat man das Thema Familienplanung gleich mit einem Schwung erledigt!" nicht viel abgewinnen können. Gut, da wäre dann auch noch die Sache mit der Verwechslungsgefahr. Selbst wenn die Konsequenzen weniger fatal sind als bei Gallenröhrling und Steinpilz - es hält einfach unnötig auf.
Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels: Auf Foren berichten Mütter, dass sie ihre Babys mithilfe von roten und blauen Bändchen auseinanderhalten. Oder einen Zehennagel unterschiedlich lackieren. Darauf muss man erst mal kommen! Womit eindeutig bewiesen wäre: Eltern von Zwillingen sind doppelt so kreativ.
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