Das Berufungsgericht in Florenz bestätigte damit das Urteil aus erster Instanz, wie italienische Medien am Dienstagabend meldeten.
Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert, die Staatsanwälte forderten 27 Jahre und drei Monate Haft. Der 55-Jährige war bereits in erster Instanz zu 16 Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden, unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Gegen das Urteil hatten sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung Berufung eingelegt.
Schettino hörte Urteil in Neapel
Schettino war bei der jüngsten Urteilsverkündung nicht im Gericht, er verfolgte den Schuldspruch in seinem Heimatort bei Neapel. Der Kapitän war bislang auf freiem Fuß geblieben. Nun bleibt ihm in letzter Instanz noch der Gang vor das Kassationsgericht in Rom, Italiens höchstes Gericht.
Das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" hatte im Januar 2012 einen Felsen vor der Insel Giglio gerammt und war gekentert. 32 Menschen starben, unter ihnen zwölf Deutsche.
Flucht im Rettungsboot
Schettino hatte die "Costa Concordia" in einem Rettungsboot verlassen, obwohl noch Menschen an Bord waren. Er begründete das damit, dass er in das Boot gefallen sei. Aus einem Funkgespräch mit dem wütenden Leiter der Küstenwache ging später hervor, dass er sich anschließend geweigert hatte, auf das sinkende Schiff zurückzukehren und sich seiner Verantwortung als Kapitän zu stellen. In Italien ist Schettino seitdem auch als "Kapitän Feigling" bekannt.