Bye bye, Berlin: Orang-Utan-Baby Rieke wurde am Sonntag zum letzten Mal dem Publikum im Berliner Zoo gezeigt. Der Menschenaffe ist noch nicht ganz sechs Wochen alt - jetzt steht der Umzug nach England an.
Weil ihre Mutter Djasinga sie nach der Geburt im Januar nicht angenommen hat, wird Rieke mit der Flasche aufgezogen. Im Bild: Tierpfleger Stefan Aust und eine andächtig nuckelnde Rieke.
Der Andrang im Affenhaus des Berliner Zoos war riesig, als sich Rieke ein letztes Mal dem Publikum zeigte.
Tierpfleger Aust lenkte das Orang-Utan-Mädchen mit Streicheleinheiten vom Trubel vor dem Fenster ab. Auch bei ihrer Reise wird Rieke nicht allein sein: Zoo-Tierarzt André Schüle und Pfleger Aust werden mit nach London fahren. Sie gehen davon aus, dass Rieke den Großteil der Fahrt verschlafen wird. "Sie kommt in eine Transportbox, zusammen mit ihren Kuscheldecken und Spielsachen zum Greifen", sagt Tierarzt Schüle. "Wenn sie Hunger bekommt, fahren wir rechts ran und sie kriegt ihre Babymilch."
Den Weg nach England legt Rieke mit dem Auto zurück: Von Berlin geht es durch den Kanaltunnel in die Grafschaft Dorset, wo das Affenbaby in der Monkey World ein neues Zuhause finden soll - dort leben schon mehr als 250 andere Affen.
Die Monkey World gilt als größtes Auffangzentrum für Menschenaffen weltweit. Hier kommen vor allem zurückgelassene, geschlagene, vernachlässigte und misshandelte Affen unter. Die Pfleger tragen spezielle Mäntel, die dem Fell der Affen nachempfunden sind. So sollen sich gerade die Kleinen geborgener fühlen, etwa wenn sie mit der Nuckelflasche gefüttert oder gewickelt werden.
Orang-Utan-Mütter tragen ihre Jungen in freier Natur sieben Jahre lang am Körper. Rieke muss erst einmal allein klar kommen. Die Pfleger haben die Hoffnung, dass sich in Dorset eine der älteren Affendamen des Orang-Utan-Mädchens annehmen wird.