Berlin (dpa/bb) - Nach mehreren rassistischen und antisemitischen Beleidigungen am Freitagnachmittag in Berlin haben Polizei und Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen.
In einer Bahn der U6 beschimpfte ein Unbekannter mehrere Fahrgäste rassistisch und spuckte sie an, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Ein 31-Jähriger, der einschritt, wurde am U-Bahnhof Otisstraße im Ortsteil Reinickendorf von dem Angreifer ins Gleisbett geschubst. Er fiel gegen den Stromstrang. Der 31-Jährige wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ein 37-Jähriger erlitt leichte Kopfverletzungen. Er war dem 31-Jährigen zu Hilfe geeilt. Nachdem er ebenfalls geschlagen wurde, sprühte er dem Angreifer Reizgas ins Gesicht.
In Moabit wurde eine 25 Jahre alte Mutter von einem Taxifahrer wegen ihrer Herkunft rassistisch beleidigt. Die Mutter stieg laut Polizei mit ihrer dreijährigen Tochter in der Ottostraße in das Taxi, um in ein Krankenhaus zu fahren. Das Kind hatte sich beim Spielen verletzt. Der Mann soll laut Angaben der Polizei anschließend das Taxi angehalten haben. Er stieg aus, öffnete die Tür und forderte die Mutter und ihre dreijährige Tochter auf, das Taxi zu verlassen. Für den zurückgelegten Fahrtweg soll der Taxifahrer Geld verlangt haben. Das habe die Mutter gezahlt. Der Staatsschutz ermittelt.
In Charlottenburg erstattete ein 26-Jähriger Anzeige gegen den Mitarbeiter eines Autohauses. Der Mann gab an, beim Verlassen der Geschäftsräume am Salzufer von dem Mitarbeiter antisemitisch beleidigt worden zu sein. Auch in dem Fall ermittelt der Staatsschutz.