Berlin:Stolze Schwule, stolze Botschafter

Berlin: Bunt, laut, friedlich: Beim Christopher Street Day (CSD) zogen unter dem Motto "Mein Körper - meine Identität - mein Leben" am Samstag zehntausende Menschen vom Kurfürstendamm zum Brandenburger Tor.

Bunt, laut, friedlich: Beim Christopher Street Day (CSD) zogen unter dem Motto "Mein Körper - meine Identität - mein Leben" am Samstag zehntausende Menschen vom Kurfürstendamm zum Brandenburger Tor.

(Foto: Tobias Schwarz/AFP)

Zehntausende feierten am Wochenende "Gay Pride" und den Christopher Street Day. Die größte deutsche Party fand wie immer in Berlin statt. Auch US-Botschafter Richard Grenell twitterte stolz mit.

Zehntausende Menschen haben am Samstag in Berlin und anderen deutschen Städten den 40. Christopher Street Day (CSD) gefeiert und zu Respekt und Toleranz gegenüber Homosexuellen, Bisexuellen und Transgendern aufgerufen. Unter dem Motto "Mein Körper - meine Identität - mein Leben" zog die Berliner Parade vom Kurfürstendamm in Richtung Brandenburger Tor. Von dekorierten Wagen dröhnten Bässe und die Village People mit "YMCA". Die Veranstalter sprachen von circa 600 000 Teilnehmern, die Polizei am Sonntag von mehreren Zehntausend. Am Rande drängten sich viele Schaulustige.

Der CSD wird in Gedenken an einen Aufstand in der New Yorker Christopher Street im Jahr 1969 in vielen Ländern begangen, die Parade in Berlin gehört jedoch zu den größten "Gay Pride"-Paraden weltweit. Am Rande der Demo zeigte sich unter anderem der frühere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mit seinem Partner Jörn Kubicki. US-Botschafter Richard Grenell twitterte fleißig zum CSD und erklärte, er sei "stolz", mit seinem Botschaftsteam an der Parade teilzunehmen.

Die Veranstalter veröffentlichten elf politische Forderungen, darunter für die Themen "Trans", "lesbische Sichtbarkeit" und "Regenbogenfamilien". Stundenlang hatten die Besucher in der Sonne geschwitzt. Doch dann zog ein Gewitter auf. Weil Behörden vor Unwetter warnten, brachen die Veranstalter die Abschlussfeier am Brandenburger Tor frühzeitig ab. Der Auftritt der ESC-Gewinnerin Netta fiel aus. Die Sicherheit der Teilnehmer habe höchste Priorität, sagte Alexandra Knoke vom CSD-Vorstand. Auf der Strecke kam ein Mann zu Tode, er war offenbar ohne Fremdverschulden zusammengebrochen und konnte nicht wiederbelebt werden.

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