Berlin-Reinickendorf:Toter Säugling bei Entrümpelung entdeckt

Bei einer Wohnungsinstandsetzung haben Entrümpler im Berliner Stadtteil Reinickendorf einen grausigen Fund gemacht: In einem Karton stießen sie auf eine Babyleiche. Vor zwei Monaten waren in dem verwahrlosten Apartment bereits die sterblichen Überreste einer Frau entdeckt worden.

Inmitten von Müll, verschimmelten Essensresten und Tüten ist in einer Wohnung in Berlin-Reinickendorf ein totes Baby entdeckt worden. Der Leichnam lag in einem Karton, wie die Polizei mitteilte. Weder Geschlecht, Alter noch die Todesursache stehen bislang fest. Die Polizei schloss ein Fremdverschulden nicht aus. Der Säugling wird nun gerichtsmedizinisch untersucht.

Am Montagmorgen sollte die Wohnung in einem Hochhaus in der Treuenbrietzener Straße von einer Firma entrümpelt werden. Dort war am 19. Juni eine 36 Jahre alte Mieterin tot gefunden worden. Nachbarn hatten damals die Polizei gerufen, weil aus der Wohnung in dem zehnstöckigen Bau über Wochen übler Gestank drang.

Auch nach einer Obduktion konnte die genaue Todesursache der Frau nicht ermittelt werden. "Ein Fremdverschulden oder eine Straftat konnten ausgeschlossen werden, daher wurde die Wohnung nicht durchsucht", sagte ein Polizeisprecher. Die Tür sei lediglich versiegelt worden.

Nach Aussagen mehrerer Anwohner soll die 36-Jährige Drogenprobleme gehabt haben und mehrmals in einer psychiatrischen Einrichtung gewesen sein. Ob sie die Mutter des Kindes war, muss noch untersucht werden.

Nachdem feststand, dass die Mieterin keinem Verbrechen zum Opfer gefallen war, wurde die verdreckte Wohnung wieder freigegeben. Das verantwortliche Wohnungsunternehmen suchte nach Verwandten der Frau, um das Mietobjekt in Ordnung zu bringen. Als die Suche kein Ergebnis brachte, wurde eine Firma mit der Entrümpelung beauftragt.

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