Süddeutsche Zeitung

Berlin:Mehr Mitgefühl

Eines hatten die Veranstalter klargestellt: Der "Zug der Liebe" sollte keine neue Love-Parade sein. Die Berliner Techno-Parade war als Demo für "mehr Mitgefühl, mehr Nächstenliebe und soziales Engagement" angekündigt.

Von Anne Kostrzewa

Eines hatten die Veranstalter vorher klargestellt: Der "Zug der Liebe" sollte keine neue Love-Parade sein. Angemeldet war die Berliner Techno-Parade am Samstag als Demo für "mehr Mitgefühl, mehr Nächstenliebe und soziales Engagement". Die 14 Wagen, alle mit DJs an Bord, fuhren mit Bannern gegen TTIP und Gentrifizierung, für Flüchtlinge und Tiere. 28 000 Raver tanzten bei strahlendem Sonnenschein zu den wummernden Beats. Vor allem jüngere Teilnehmer wollten im "Zug der Liebe" ein Revival der Love-Parade erkennen, die vor fast genau fünf Jahren in Duisburg mit 21 Toten ihr jähes Ende fand. "Warte mal noch zwei, drei Jahre, dann ist hier wieder Stimmung wie vor dem Unglück", glaubt Daimón, 26. Die Älteren - viele in schrillen Outfits - waren geteilter Meinung. "Gegen die echte Love -Parade ist das hier Kindergarten", meint Thomas, 52. Die Polizei hatte wenig zu tun. Dass die Parade gegen Ende umgeleitet werden musste, war Sturmtief Zeljko geschuldet. Es ging dann dort entlang, wo weniger Bäume stehen. Der Schädel sollte den Ravern höchstens von Bass und Sonne dröhnen, nicht durch herumfliegende Äste.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2582782
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 27.07.2015
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.