Berlin:Bahn darf trotz Brand im Grunewald wieder fahren

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Berlin: Die leere Autobahn A115, die Avus, bleibt gesperrt. Noch immer brennt es auf dem Munitionsplatz im Grunewald. (Foto: Gerald Matzka/dpa)

Das Feuer auf dem Sprengplatz der Berliner Polizei ist jedoch noch nicht gelöscht . Eine weiträumige Sperrung bleibt bestehen, die auch die Stadtautobahn betrifft.

Immerhin die Bahn darf jetzt wieder fahren: Trotz des noch andauernden Brandes im Berliner Grunewald hat die Feuerwehr in Absprache mit der Polizei die Bahnstrecke am Rand der Sperrzone wieder freigegeben.

Sowohl der öffentliche Nahverkehr als auch der Fernverkehr können auf der Strecke zwischen den Hauptbahnhöfen in Berlin und Potsdam schrittweise wieder anlaufen, hieß es vonseiten der Feuerwehr in Berlin. Von der Sperrung betroffen waren S-Bahnen ebenso wie Regionalzüge, IC und ICE. Am Sonntag teilte die Deutsche Bahn mit, dass sich der Zugverkehr normalisiert habe. Weiterhin gesperrt bleibt dagegen die Avus genannte Autobahn 115, die parallel zu den Gleisen etwas näher zur Gefahrenstelle verläuft.

"Auch wenn wir den Bahnverkehr freigeben, bleiben die äußeren Absperrungen stehen", sagte der Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein in Berlin. Die Lage auf dem Sprengplatz sei weiterhin nicht unter Kontrolle. "Dort besteht natürlich eine enorme Gefahr."

Nach dem Ausbruch des Feuers am Donnerstagmorgen hatte die Feuerwehr einen Sperrkreis von 1000 Metern festgelegt, an dessen Rand die Schienen und die Autobahn liegen.

Kühlung von Hotspots mit Robotertechnik

Das Feuer war auf dem Sprengplatz der Polizei im Berliner Grunewald ausgebrochen, noch immer gibt es dort Brände. Auf dem Sprengplatz gebe es drei Hotspots, sagte Kirstein, die gekühlt würden. Dafür würden gepanzerte Fahrzeuge und Roboter eingesetzt.

An einem Fahrzeug der Feuerwehr ist eine Karte mit dem Sperrkreis um die Brände im Berliner Grunewald sehen. (Foto: Christophe Gateau/dpa)

"Die Löschmaßnahmen auf dem Sprengplatz und die Kühlmaßnahmen dieser drei Hotspots, die durch den Sprengmeister definiert worden sind, zeigen Wirkung", so Kirstein. Ein Problem sind der Feuerwehr zufolge die extremen Temperaturen, am Freitag waren bis zu 700 Grad gemessen worden. Zu neuen Messungen wollte Kirstein keine Angaben machen. "Es wird permanent überwacht", sagte er. Dies fließe in die Bewertung mit ein.

Eine weitere Verkleinerung des Sperrkreises hängt Kirstein zufolge davon ab, wie der Sprengmeister die Gefahr der Wärme auf dem Sprengplatz für dort gelagerte Munition und Kampfmittel bewerte. Im umliegenden Wald konnte eine Ausweitung des Brandes in der Nacht verhindert werden. "Wir haben kleinere Brandnester immer wieder abgelöscht", sagte Kirstein. Die Situation müsse laufend neu bewertet werden, etwa ob ein Vorgehen auch mit Feuerwehrkräften möglich ist. "Aber dafür bedarf es erst einmal ein Stück weit mehr Sicherheit auf dem Sprengplatz."

Am Sonntag war die Lage unverändert, ein anderer Feuerwehrsprecher nannte die Gefahr auf dem Sprengplatz "immer noch ganz akut".

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