Süddeutsche Zeitung

Kurz und kurios:Cannabis im Instagram-Livestream angeboten - Polizei durchsucht Wohnung

Die Berliner Polizei hat einer "Cannabis-Influencerin" kurz nach ihrem Netzauftritt einen Besuch abgestattet. In ihrer Pressemitteilung ziehen die Beamten den Vergleich zu einer deutschen Netflix-Serie.

Influencer sind froh, wenn möglichst viele Menschen auf Instagram ihre Posts sehen. Eine Frau aus Berlin wird sich nun vermutlich wünschen, dass ihre Videos auf der Plattform etwas schlechter angekommen wären. Oder zumindest nicht so gut, dass selbst die Polizei etwas davon mitbekommt. Immer wieder würden sich Menschen um Kopf und Kragen "posten, twittern oder streamen", sagt die Polizei.

Die 29-Jährige aus Neukölln trat den Beamten zufolge auf Instagram als Cannabis-Influencerin auf und bot in einem Live-Video "ihr Dope zum Kauf" an. Als die Polizei von dem Video erfuhr, besorgte sie sich bei einem Richter eine "Zutrittserlaubnis für das Film-Set" und stattete der Frau einen Besuch ab. Der Stream war da schon beendet, doch die Ermittler fanden eigenen Angaben zufolge 300 Gramm Cannabis, Bargeld, einen Laptop, ein Tablet, Handy und einen Schlagring in der Wohnung der Frau.

Die Polizei erinnerte in ihrer Mitteilung an eine aktuelle Netflix-Produktion mit dem Titel "How to sell drugs online (fast)", zu Deutsch: Wie verkauft man (schnell) online Drogen. Und ergänzte scherzhaft: "... and get caught by the police" (und wird von der Polizei erwischt). Weiter hieß es in der Mitteilung: "Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und wird es auch nie sein."

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