Belgische Nordseeküste:Riesenhai an Badestrand aufgetaucht

Er wird bis zu zehn Meter lang, nur der Walhai ist noch größer: der für Menschen ungefährliche Riesenhai. Ein vergleichsweise kleines Tier ist nun an einem Nordseestrand aufgetaucht, mitten unter den Badenden.

Der Montag war einer der ersten richtigen Strandtage des Sommers und Belgier wie Touristen zog es an die Nordsee. Urplötzlich schwamm zwischen den Badegästen im Urlaubsort De Panne: ein riesiger Hai. Doch die Menschen blieben angesichts des zwei Meter großen Fisches ruhig, näherten sich ihm sogar neugierig.

Nur noch 30 bis 40 Zentimeter sei das Tier am Montagnachmittag von einigen Menschen im Wasser entfernt gewesen, sagte Vincent Geerardyn von der Strandrettung De Panne. Der Rettungsschwimmer, der am Montag mit einem Kollegen an dem Badestrand nahe der französischen Grenze Dienst tat, bestätigte damit einen entsprechenden Bericht auf natuurbericht.be, einem Internetportal für Umweltthemen.

Für die Schwimmer sei die Situation nach Ansicht der Retter nicht gefährlich gewesen, sagte der Bademeister. Panik blieb aus. "Zuerst waren die Menschen im Wasser sehr erschrocken", erinnert sich Geerardyn. "Aber später sind sie sogar zum Hai zurück ins Wasser gegangen." Die Rettungswacht habe sich mit einem Boot zwischen dem Tier und den Badegästen positioniert. Nach etwa einer Stunde sei der Fisch abgetaucht und verschwunden.

"Es ist nicht gerade üblich, dass wir hier Haie haben", sagte Geerardyn. Seit er in De Panne arbeite, sei ihm noch nie ein Exemplar begegnet. "Aber das war schon ein richtig großer Hai." Möglicherweise hatte sich der Hai aus dem offenen Meer in die Küstenzone verirrt. Laut dem Online-Bericht handelte es sich bei dem Tier um einen Riesenhai. Das Portal beruft sich auf die Einschätzung eines Meeresbiologen anhand eines Fotos.

Der Biologe Timo Moritz vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund bestätigte den Bericht auf Grundlage des Fotos. Dafür spreche unter anderem, dass "die Schnauzenspitze leicht hochgekippt ist". Auch nach Einschätzung eines Biologen der Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS in München spricht einiges dafür: Es sei nicht ungewöhnlich, dass Riesenhaie in der Nordsee gesichtet würden, weil sie nahe an der Wasseroberfläche schwämmen. Auch die gelassene Art der Fortbewegung sei charakteristisch für diese Tiere.

Riesenhaie können bis zu zehn Meter lang werden, übertroffen nur noch vom Walhai, der größten Fischart der Welt. Für den Menschen sind sie jedoch ungefährlich: Die Tiere ernähren sich von Plankton. Das Exemplar vor De Panne könnte nach Ansicht des Biologen ein Jungtier gewesen sein.

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