Belgiens Kolonialverbrechen:Später Triumph für die „Kinder der Sünde“

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Marie-José Loshi (links) wird von ihrer Freundin Monique Bitu Bingi während eines Interviews mit der Associated Press im Juni 2020 getröstet. Sie stammen beide aus der Provinz Kasai im Kongo. (Foto: Francisco Seco/AP)

Monique Bitu Bingi wurde mit vier Jahren von der Kolonialmacht Belgien entführt, weil ihr Vater Weißer war. Eine Tortur, die viele Kinder im Kongo durchmachten. Nun muss der belgische Staat fünf von ihnen entschädigen – ein epochales Urteil.

Von Josef Kelnberger

Monique Bitu Bingi war vier Jahre alt, als Papa Staat sie entführte. „Papa l´État“, so nannten die Menschen im Kongo damals, Anfang der Fünfzigerjahre, die belgische Kolonialherrschaft. Papa Staat erschien in Gestalt eines belgischen Beamten, der unter allerlei Drohungen anordnete: Die kleine Monique müsse ihre Familie und ihr Dorf in der Provinz Kasai verlassen, um fortan bei katholischen Nonnen zu leben.

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