Belgien:Er wollte einfach nur dazugehören

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Studierende protestieren im September 2020 in Belgien gegen die Gewalt, die Sanda Dia angetan wurde. (Foto: Nicolas Maeterlinck/AFP)

Sanda Dia starb nach einem Aufnahmeritual für eine Studentenverbindung, das wie Folter wirkte. Ganz Belgien diskutierte über die unfassbare Brutalität, über Rassismus und Nationalismus. Nun hat die Justiz ihr Urteil gefällt.

Von Josef Kelnberger, Brüssel

Er hat den Kopf in beide Hände gebettet, den müden Blick unter gekräuselten Haaren auf den Betrachter gerichtet. So sieht Sanda Dia auf einem privaten Foto aus, das belgische Künstler zu mehreren Wandgemälden inspiriert hat. Eines ist im Riesenformat an einer Fassade in Löwen zu sehen, dreißig Kilometer östlich von Brüssel, wo Sanda Dia Ingenieurwissenschaften studierte bis zu seinem Tod am 7. Dezember 2018. Er starb nach einer bizarren "Studententaufe", die eher an ein Folterritual erinnert. Das ikonische Bild von Sanda Dia steht für jugendliche Träume und studentischen Irrsinn, für Nationalismus und Rassismus, für ein Drama, das weit über Belgien hinaus Beachtung fand.

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