Nach seiner spektakulären Flucht aus der Berliner Strafanstalt Tegel ist ein 24-Jähriger in Belgien bei einem Diebstahl erwischt und festgenommen worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten.
Die Berliner Morgenpost berichtet, der verhaftete Mann habe am 14. Februar in Belgien einen Diebstahl begangen. Er saß demzufolge unter einem Alias-Namen im Gefängnis. Ein Datenabgleich habe nun ergeben, dass es sich bei dem Festgenommenen um Hamed M. handelt. Martin Steltner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, teilte mit, dass der Mann mit einem europäischen Haftbefehl nach Berlin zurückgeholt werden soll.
Das Fehlen des Häftlings war am 8. Februar bemerkt worden. Er hatte eine Attrappe von sich aus Kleidung, Stoffresten und Toilettenpapier samt Mütze gebastelt und ins Zellenbett gelegt. Es wurde damals vermutet, dass er sich am Unterboden eines LKWs festklammerte, der das Gefängnisgelände verließ. Der Mann hätte eigentlich noch wegen Einbrüchen und räuberischer Erpressung eine Haftstrafe bis September 2022 absitzen müssen.
Der Ausbruch war nur einer von mehreren in den vergangenen Monaten in Berlin. Im Dezember gelang vier Häftlingen der JVA Plötzensee eine spektakuläre Flucht, indem sie einen Betonpfeiler in der Gefängnismauer mit Hammer und Winkelschleifer zerstörten. Sie sind mittlerweile aber wieder in Haft.
