Süddeutsche Zeitung

Beckham und die Frauen:Geliebte Nr. 1 und Nr. 2 packen aus

"Er hasst es, wie Victoria aussieht" oder "Wir liebten uns vier Stunden lang": Rebecca Loos und Sarah Marbeck rechnen ordentlich mit den Beckhams ab. Aber das Ehepaar hält sich wacker und demonstriert Einigkeit.

Die zweite angebliche Geliebte des britischen Fußballstars David Beckham (28) ist nach eigenen Worten mit der Affäre nur an die Öffentlichkeit gegangen, weil sie von "Becks" enttäuscht war. "Mein Leben lag zwei Jahre lang auf Eis, während ich auf ihn gewartet habe", sagte die 29-jährige Sarah Marbeck am Dienstag.

Sogar nachts habe sie das Telefon neben dem Bett stehen gehabt und darauf gewartet, dass Beckham anrufe, hieß es in einer von ihrem Anwalt veröffentlichten Erklärung. "Er hat gesagt, er liebt mich".

Ihre zweite und letzte Nacht hätten die beiden im März 2002 verbracht, sagte das aus Malaysia stammende Model. Mindestens ein Jahr lang hätten sie telefoniert und sich gegenseitig SMS geschickt. Schließlich habe sie aber akzeptiert, dass die Beziehung vorbei sei und sich wieder auf ihr eigenes Leben konzentriert. Sie suche mit der Veröffentlichung keine Publicity und sei "nicht stolz" auf die Affäre, betonte Marbeck. Sie werde aber weitere Details bekannt geben.

Die australische Zeitung "The Herald-Sun" schrieb am Dienstag unter Berufung auf Freunde des Models, Marbeck sei von dem Fußballer regelrecht besessen gewesen und es gebe Ungereimtheiten in ihren Berichten über die Affäre.

Beckhams rüsten sich

Bereits am Montag flog das Paar zu "Krisengesprächen" in seinen "Beckingham Palace" nach England, beriet sich den halben Tag, zeigte Einigkeit und schlug zurück. In einer gemeinsamen Stellungnahme nannten sie alle Berichte über die angebliche Liebesaffären des Starfußballers "absurd" - und außerdem schalteten sie ihre Anwälte ein. "Das Paar weist diese Geschichten zurück und wird sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht näher kommentieren", hieß es darin.

Die Zeitung "News of the World" zeigte sich jedoch auch angesichts drohender Gerichtsverfahren gelassen. "Wir bleiben zu 100 Prozent bei unseren Berichten - unsere Enthüllungen sprechen für sich", sagte Zeitungssprecherin Hayley Barlow.

"Geliebte Nr. 2" und ihre Besessenheit

Danach lernte "Geliebte Nr. 2" Sarah Marbeck (29) den Kapitän der englischen Fußball-Nationalmannschaft nach eigener Schilderung im Juli 2001 in Singapur kennen, als Victoria mit ihrem zweiten Kind schwanger war: "Wir liebten uns vier Stunden lang." Obwohl - so genau weiß sie es auch wieder nicht: "Wenn man mit David Beckham im Bett liegt, schaut man nicht auf die Uhr."

Natürlich verstehe David etwas von Frauen und sei zudem "ein genetisch sehr gesegneter Mann": "Sogar seine Füße sind umwerfend", hieß es weiter. Miss Marbeck legt großen Wert darauf, während ihrer zwei Jahre währenden Affäre nicht nur eine Sex-Gespielin gewesen zu sein. Sie seien sich so nahe gewesen, dass er ihr im September 2001 nach dem historischen 5:1-Sieg über Deutschland sofort eine SMS geschickt habe: "Nichts macht mich glücklicher als Fußballspielen."

"Geliebte Nr. 1" geht für Geld ins Detail

Rebecca Loos (26), bereits vor einer Woche als "Geliebte Nr. 1" geoutet, plauderte unterdessen gegen ein Entgelt von einer halben Million Euro noch ein paar pikante Details aus ("Becks schickte den Familien-Chauffeur los, um uns Kondome zu kaufen").

Seitenhiebe verteilte die Diplomatentochter gegen Victoria, die ihm viel zu schmächtig sei: "Er hasst es, wie sie aussieht. Er sagt ihr ständig, sie müsse mehr essen." Die Popsängerin vernachlässige auch ihre Kinder. Der fünfjährige Brooklyn sei sprachlich so zurückgeblieben, dass er Sätze bringe wie: "Ich will einen von die Äpfel." Gleichzeitig mache sich Victoria darüber lustig, wenn David versuche, von der französischen Weinkarte zu bestellen.

England diskutiert über die Schuld-Frage

Nun sind Terror-Gefahr und Irak-Krieg vergessen, und Großbritannien streitet darüber, wer schuld ist an der Ehekrise. Klare Mehrheitsmeinung ist, dass die Spieler von Real Madrid noch nie für ihre sexuelle Abstinenz bekannt waren und "Posh Spice" ihren Gatten eben nicht so lange unbeaufsichtigt den Versuchungen des Südens hätte aussetzen dürfen. Unter solchen Umständen zu widerstehen, liege nach den Maßstäben der "Neandertaler-Welt des Fußballs" (Independent) jenseits der Grenzen männlicher Willensfreiheit. "Sie haben keinen Klempner, Hirnchirurgen oder Moraltheologen geheiratet, sondern das weltweite Objekt jungfräulichen Verlangens", wurde Victoria von "Cosmopolitan" belehrt. Eine Beziehungsberaterin empfahl ihr dagegen, dem Ehemann die Plastikfingernägel ins Fleisch zu schlagen.

Doch die Beckhams spielen weiter heile Welt. Letzte Woche balgten sie sich vor einer Horde von Fotografen demonstrativ "wie Baby- Schimpansen" (Observer) im Schnee, und am Sonntagabend sah sie ihm im Stadion von Real Madrid zu. "The show must go on", schrieb der "Mirror". Nach Informationen der "Sun" plant Beckham bereits ein Buch über die ganze Geschichte.

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