Als es losging, wurde Dozentin Holly Tessler mit den Worten zitiert, sie sei "hocherfreut" über diesen neuen Studiengang. Er ermögliche es, die Beatles "auf eine zukunftsorientierte Weise zu betrachten, unter Berücksichtigung ihres Einflusses auf Musik und Kreativindustrie in der Popkultur, vor dem Hintergrund ihrer Geschichte auch auf Kultur und Tourismus im 21. Jahrhundert". Was man halt so sagt als Akademiker. Die New York Times befragte auch Passanten in der Penny Lane in Liverpool, was sie davon halten, dass man an der heimischen Uni nun einen Master-Abschluss im Fach "The Beatles: Musikindustrie und Geschichte" erwerben kann, die Reaktionen fielen durchwachsen aus. Ein Chris sagte, er halte das für "komplett dämlich", wobei man anmerken muss, dass Chris dem Reporter außerdem sagte, er halte eigentlich alle Uni-Abschlüsse für "komplett dämlich".
Etwas mehr als einen Monat ist es her, dass elf Männer und Frauen im Alter von 21 bis 67, von denen zwei ihre Söhne Jude genannt haben und einer George, mit dem Beatles-Studium begonnen haben. Es sei fantastisch, dass es dieses Fach gebe, sagte jetzt die örtliche Kulturdezernentin, denn das ziehe internationale Studierende an. Klar, ohne die Beatles wäre Liverpool auch nur eine englische Stadt mit zwei Fußballklubs und vielen Pubs. Kaum verwunderlich also, dass es immer wieder mal Kurse und Studiengänge gab, die sich mit den Fab Four beschäftigten, schon in den Sechzigern. Die aktuellen Studierenden bekommen ihren Master nach einem Jahr, und dann steht ihnen die Welt offen, ohne Zweifel. Die Frage, was genau man mit so einem Abschluss werden will, stellen nur Rolling-Stones-Fans.
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