Süddeutsche Zeitung

Basel:Überfall im Café

In der Schweiz werden zwei Menschen in einem Café getötet, als zwei Männer das Feuer eröffnen.

Von Charlotte Theile, Zürich

Am Donnerstagabend überfielen zwei Männer ein albanisches Café in der Schweizer Grenzstadt Basel und schossen mehrmals. Dabei wurden zwei Männer, 28 und 39 Jahre alt, getötet. Ein 24 Jahre alter Mann, der bei der Tat schwer verletzt wurde, ist inzwischen außer Lebensgefahr. Alle drei Opfer sind albanische Staatsbürger. Die beiden Angreifer flüchteten nach der Tat zu Fuß in Richtung des nahe gelegenen Badischen Bahnhofs - von dort verkehren Züge und S-Bahnen nach Deutschland.

Eine Sonderkommission ermittelt nun, was genau sich am Donnerstag gegen 20.15 Uhr im Café 56 im Stadtteil Kleinbasel zugetragen hat. Forensiker waren bis in die Nacht mit der Spurenauswertung beschäftigt, die Straße vor dem Lokal gesperrt, die Einschusslöcher in den Scheiben weithin sichtbar. Anwohner beschreiben das Café 56 als "normales" Lokal. Es sei als ruhiger Treffpunkt albanischer Männer im Viertel bekannt gewesen und habe keinen zwielichtigen Ruf gehabt.

Die Kriminalpolizei Basel hat eine Fahndung nach den beiden Unbekannten eingeleitet. Sie wurden von verschiedenen Zeugen als Osteuropäer zwischen 30 und 40 Jahren beschrieben und sollen dunkle Kleidung und Lederjacken getragen haben. Die deutschen Polizeistreifen in der Region wurden ebenfalls sensibilisiert.

Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Angreifer bewusst dieses Lokal ausgewählt hatten. Obwohl sich während der Schießerei noch weitere Gäste in dem Café aufhielten, blieben diese unverletzt - was für eine gezielte Aktion gegen die drei Opfer spricht. Einen Terroranschlag schloss die Basler Staatsanwaltschaft am Freitag aus.

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Quelle:
SZ vom 11.03.2017
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