Hurrikan "Barry":Louisiana wappnet sich für Hurrikan

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In Morgan City im US-Bundesstaat Louisiana sind am Samstagvormittag die Ampeln ohne Strom. (Foto: AFP)
  • Der Sturm Barry trifft am Samstagmorgen (Ortszeit) auf die Küste Louisianas. Er ist jetzt offiziell als Hurrikan der untersten Kategorie eingestuft.
  • Der Direktor des nationalen Hurrikanzentrums warnte vor allem vor den Wassermassen, die der Sturm mit sich bringen sollte.
  • Prognosen zufolge werden in Teilen Louisianas mehr als 45 Zentimeter Regen fallen, mancherorts sogar 63 Zentimeter.

Den Bundesstaat Louisiana an der Südküste der USA erwartet am Wochenende ein schwerer Sturm, der große Regenmengen und Sturmfluten mit sich bringen könnte. Der Tropensturm Barry trifft in diesen Stunden auf die Küste. Das Nationale Hurrikan-Zentrum hat ihn kurz zuvor als Hurrikan der untersten Kategorie eingestuft.

Der Direktor des Hurrikanzentrums warnte vor allem vor den Wassermassen, die Barry mit sich bringen sollte. Der Sturm bewege sich nur langsam auf die Küste zu, was zugleich viel Regen bedeute, sagte Ken Graham. Vermutlich werde es während des gesamten Wochenendes in Louisiana regnen. Das größte Tornadorisiko gebe es an der östlichen Seite des Sturms, entlang der Küste von Mississippi. Mit Blick auf den Fluss Mississippi mahnte er, man dürfe sich nicht nur um ihn Sorgen machen: Auch Flüsse in anderen Staaten würden vermutlich über die Ufer treten.

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Prognosen zufolge werden in Teilen Louisianas mehr als 45 Zentimeter Regen fallen, mancherorts sogar 63 Zentimeter. In New Orleans könnte gar der Niederschlagsrekord vom 8. Mai 1995 gebrochen werden, damals waren 32 Zentimeter an einem Tag gefallen.

"Barry" stellt Schutzmaßnahmen auf die Probe, die seit dem verheerenden Hurrikan "Katrina" gebaut worden sind

Küstenwache, Feuerwehren und andere Rettungsdienste stehen bereit. Auch die Nationalgarde von Louisiana aktivierte auf Anweisung von Gouverneur John Bel Edwards rund 3000 Reservisten, die sich mit Helikoptern, Booten und anderen Wasserfahrzeugen an verschiedenen Punkten positionierten. Tausende Bewohner schichteten bereits Sandsäcke auf oder begaben sich in höher gelegene Gegenden.

Barry stellt jene Schutzmaßnahmen auf die Probe, die seit dem verheerenden Hurrikan Katrina vor 14 Jahren in New Orleans ergriffen worden sind. Schätzungen zufolge starben damals mehr als 1800 Menschen. Danach wurde ein Hurrikan-Schutzsystem mit verbesserten Dämmen und Pumpstationen gebaut, das aber noch nicht fertiggestellt ist.

Louisianas Gouverneur John Bel Edwards erklärte, es sei das erste Mal seit Katrina, dass alle Schleusentore im Gebiet um New Orleans verschlossen worden seien. Er glaube aber nicht, dass der Fluss Mississippi über die Dämme treten werde.

Vorboten von Barry erreichten nach Angaben des Senders CNN bereits am späten Freitag die Küste von Louisiana und sorgten für Stromausfälle bei 50 000 Anwohnern. Stadtteile von New Orleans standen nach andauerndem Regen bereits am Mittwoch stundenlang unter Wasser. In Lafouche Parish drückte der Sturm am Freitag das Meer über eine Autobahn, in Houma wurden erste Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern gemessen.

Notstand soll Hilfszahlungen erleichtern

US-Präsident Donald Trump hatte die Menschen in Louisiana vorab aufgerufen, Anweisungen der Katastrophenschutzbehörde Fema und der lokalen Behörden zu befolgen. Für den Bundesstaat hatte er den Notstand ausgerufen. Damit können leichter Bundesmittel und Hilfe aus Washington fließen.

Von dem Sturm dürfte unter anderem die Südstaaten-Metropole New Orleans betroffen sein. Die Stadt war 2005 vom Hurrikan Katrina schwer zerstört worden war und hatte damals hunderte Tote zu beklagen.

"Was uns bevorsteht, wie man uns sagte, ist schwerer Regenfall, ein sich nur langsam bewegender Sturm", sagte New Orleans Bürgermeisterin LaToya Cantrell CNN. Bewohner des Gebiets außerhalb des Überschwemmungs-Schutzgürtels der Stadt wurden gebeten, das Gebiet freiwillig zu verlassen. Für mehrere gefährdete Bereiche wurden bereits Zwangsevakuierungen angeordnet. Mehrere Fluggesellschaften sagten für den Samstag alle Flüge von oder nach New Orleans ab, wie örtliche Medien berichteten.

© dpa/ap/che - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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