Süddeutsche Zeitung

Bari:Mindestens 20 Tote bei Zugunglück in Süditalien

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In Süditalien sind bei einem schweren Zugunglück mindestens 20 Menschen getötet und etwa 35 weitere verletzt worden. Unter den Trümmern sind vermutlich weitere Menschen gefangen, sagte ein Vertreter der Regionalbehörden. Zwei Personenzüge prallten in einer Kurve in der Nähe der Hafenstadt Bari an der apulischen Adriaküste im Südosten des Landes frontal aufeinander.

Rettungskräfte sind im Einsatz und versuchen, eingeschlossene Passagiere zu befreien. Aus einem der Zugwracks soll auch ein kleines Kind geborgen worden sein. Es wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Die Bevölkerung wurde zum Blutspenden aufgerufen, berichtete der Corriere della Sera.

Eindruck eines Helfers

"Das war der schlimmste Anblick meines Lebens", sagte ein Polizist, der als erster am Unfallort eingetroffen sein soll. "Ich habe Tote gesehen, andere, die um Hilfe riefen, Menschen, die weinten" zitieren italienische Medien den Beamten.

Das Unglück ereignete sich auf einer eingleisigen Strecke zwischen den Orten Corato und Andria, auf der pro Tag etwa 200 Züge unterwegs sind. In den Regionalzügen, die von dem privaten Unternehmen Ferrotramviaria betrieben werden, sollen viele Studenten und Pendler unterwegs gewesen sein. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte.

Ministerpräsident Renzi unterwegs zum Unfallort

Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie die beiden Züge vollkommen verkeilt und einige Waggons total zerstört sind. Jeder der Züge habe vier Waggons gehabt.

Ministerpräsident Matteo Renzi brach eine Rede in Mailand ab und sprach den Angehörigen sein Beileid aus. "Wir werden alles daran setzen, aufzuklären, was passiert ist und wer dafür verantwortlich ist", sagte Renzi, der am Abend den Unfallort aufsuchen will.

Die Ermittler schließen nicht aus, dass menschliches Versagen die Tragödie ausgelöst haben könnte.

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SZ.de/AFP/dpa/AP/olkl/kat/ebri
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