Mehr als 80 Aktivisten einer kurdischen Jugendbewegung sollen in einem Zug von Lüneburg Richtung Hamburg ohne Fahrschein gefahren sein - und bei der Kontrolle die Zugbegleiterin angepöbelt haben. So schildert die Polizei den Vorgang. Mehr als 200 Beamtinnen und Beamten der Landes- und Bundespolizei sollen im Einsatz gewesen sein, als der Zug im Bahnhof Bardowick bei Lüneburg stoppte.
Auf dem Gelände des Bahnhofs seien viele "Personen weiter unkooperativ" gewesen und hätten Polizeibeamte getreten und geschlagen. Mindestens vier Beamte der Bundespolizei hätten leichtere Verletzungen erlitten, sagte eine Sprecherin der Behörde zur Süddeutschen Zeitung. Dabei handele es sich um Prellungen und Schürfwunden, die Polizisten seien aber weiter dienstfähig.
Bei mehr als 80 Verdächtigen sei die Identität festgestellt worden, hieß es weiter. Sie erwarte "ein Strafverfahren wegen Erschleichen von Leistungen". Des Weiteren seien mehrere Strafverfahren wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden.
Darüber hinaus habe die Überprüfung der Personalien ergeben, dass sich etwa ein Dutzend der Reisenden unerlaubt in Deutschland aufhielten, darunter auch drei Jugendliche. Bei den Reisenden handelte es sich nach Polizeiangaben um Teilnehmer einer Demonstration, die seit dem 5. September in Hannover und den Landkreisen Celle, Uelzen, Lüneburg und Harburg stattfindet. Nach zwei Übernachtungen in einem Camp in Lüneburg seien die Aktivisten auf dem Weg nach Hamburg gewesen.