Bardarbunga in Island:Flugverbot nach Vulkanausbruch aufgehoben

Isländischer Vulkan Bardarbunga

Der isländische Vulkan Bardarbunga und der Vatnajökull-Gletscher auf einem Archivbild

(Foto: dpa)

Der isländische Vulkan Bardarbunga hat sich wieder beruhigt. Die Behörden haben den Luftraum über dem größten Vulkan des Landes wieder geöffnet. Eine endgültige Entwarnung gibt es aber noch nicht.

  • Nachdem isländische Behörden den Luftraum über dem Vulkan Bardarbunga zwischenzeitlich geschlossen hatten, gibt es nun vorerst Entwarnung: Das Flugverbot wurde aufgehoben, die Warnstufe von Rot auf Orange gesenkt.
  • In der Nacht zum Freitag war der isländische Vulkan ausgebrochen. Erdbeben und ein gewaltiger Riss hatten seit mehreren Tagen von der erhöhten Aktivität des Vulkans gezeugt.

Flugverbot über Vulkan wieder aufgehoben

Nachdem der Luftraum über dem größten Vulkan des Landes nach dem Ausbruch vorübergehend geschlossen wurde und für den Flugverkehr die Warnstufe Rot galt, haben die isländischen Behörden das Flugverbot nun wieder aufgehoben und die Warnstufe auf Orange gesenkt. Das teilte der Zivilschutz der Insel per Twitter mit. Das heißt, dass zurzeit keine Eruptionen im Gange sind oder unmittelbar bevorstehen, der Vulkan aber weiter aktiv ist.

Wissenschaftler befürchten, dass ein größerer Ausbruch des Vulkans erhebliche Schäden anrichten und durch Aschewolken den Flugverkehr in Nordeuropa und über dem Nordatlantik behindern könnte. Das Bundesverkehrsministerium hat bereits Vorkehrungen getroffen. Die Erinnerungen an den April 2010 sind vielen noch im Bewusstsein. Damals hatte die Eruption des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull einen Monat lang den Flugverkehr in Europa lahmgelegt. Mehr als 100 000 Flüge wurden gestrichen, gut acht Millionen Reisende saßen zum Teil tagelang auf Flughäfen fest.

Eruption um Mitternacht

Der Ausbruch des Bardarbunga begann um 0.02 nördlich des Vatnajökull-Gletschers, schreibt das Isländische Meteorologie-Institut auf seiner Internetseite. Es habe sich um einen kleinen Ausbruch gehandelt, bislang seien keine großen Aschemengen in die Luft gelangt. Die Aktivität des Vulkans habe sich nach knapp drei Stunden wieder gelegt.

Mehrere Erdbeben und ein Riss

Einige Stunden vor dem Ausbruch hatte ein Erdbeben der Stärke 5,0 die Region um den Vulkan erschüttert. Bereits am Dienstag hatten Experten einen Erdstoß der Stärke 5,7 registriert - die stärkste Erschütterung seit Beginn der Vulkanaktivität vor zwei Wochen und das heftigste Erdbeben in dem Gebiet seit 1996.

Risse im Eis oberhalb des Gletschervulkans könnten nach Behördenangaben außerdem auf einen früheren, unbemerkten Ausbruch hindeuten. Bei einem Überwachungsflug sei eine vier bis sechs Kilometer lange Spalte im Gletschereis entdeckt worden, heißt es. Sie sei etwa einen Kilometer breit und stellenweise bis zu 15 Meter tief. Wann sich die vermutete Eruption ereignete, sei aber unklar.

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