Süddeutsche Zeitung

Bangkok:Mit Münzen gefütterte Schildkröte ist tot

Ärzte hatten fast 1000 Münzen aus dem Bauch des Tieres entfernt, das Geld hatte eine schwere Infektion verursacht. Zwei Wochen nach der OP stirbt die Schildkröte nun an einer Blutvergiftung.

Das Schildkröten-Weibchen Omsin hat die Folgen der Münz-Not-OP nicht überlebt. Zwei Wochen, nachdem ihr in der Chulalongkorn-Klinik in Bangkok 915 Münzen aus dem Bauch entfernt worden waren, ist das Tier nun an einer Blutvergiftung gestorben. Ihr Zustand hatte sich in den vergangenen Tagen rapide verschlechtert.

Tierärzte hatten in einer mehrstündigen Operation fünf Kilogramm Hartgeld aus dem Bauch der Schildkröte entfernt. Danach hatte die Schildkröte zunächst wieder besser geatmet und schien zu genesen. Die Ärzte hatten ihr den Namen "Omsin"gegeben, was so viel wie "Sparschwein" bedeutet.

Das 25-jährige Suppenschildkrötenweibchen war aus einem Teich in Si Racha, etwa 120 Kilometer südöstlich von Bangkok, in eine Schutzanlage der Marine gebracht worden, weil es beim Schwimmen ein Bein nicht benutzt hatte. Bei einer Röntgenuntersuchung hatten die Ärzte das Kleingeld im Magen des Tieres entdeckt. Es hatte die Bauchschale des Schildkrötenpanzers brechen lassen und eine lebensbedrohliche Infektion verursacht.

Schuld an dem verstopften Bauch der Schildkröte war ein in Asien üblicher Brauch, wonach Touristen ihr Kleingeld gerne in Teiche werfen und so auf Glück und Langlebigkeit hoffen.

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