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Baltimore:US-Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sechs Polizisten wegen Tod von Freddie Gray

  • Die Staatsanwaltschaft in Baltimore leitet Ermittlungen gegen sechs Polizeibeamte ein. Sie stehen im Verdacht die tödlichen Verletzungen des Afro-Amerikaners Freddie Gray verursacht zu haben.
  • Gegen einen Polizisten wird wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz ermittelt. Zwei weitere müssen sich möglicherweise wegen Totschlags verantworten.

Ermittlungen wegen Mord mit bedingtem Vorsatz und Totschlag

Im Fall des im Polizeigewahrsam gestorbenen Afroamerikaners Freddie Gray werden gegen sechs Polizisten Ermittlungen eingeleitet. Die zuständige Staatsanwältin Marilyn Mosby erklärte in Baltimore, gegen einen der Polizisten werde wegen Mord mit bedingtem Vorsatz ermittelt, zwei weitere müssen sich wegen Totschlags verantworten.

Allen sechs Polizisten werden Amtsverletzungen zur Last gelegt. Gray sei außerdem widerrechtlich verhaftet worden, bei dem Messer in seiner Tasche habe es sich nicht um ein verbotenes Springmesser gehandelt.

Tödliche Verletzungen möglicherweise während der Fahrt zugezogen

Gray hatte bei seiner Festnahme Mitte April so schwere Verletzungen am Rückenmark erlitten, dass er eine Woche später starb. Offenbar geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich Gray während der Fahrt in einem Polizeiauto die tödlichen Verletzungen zugezogen hat.

Die Polizisten hätten ihn an Händen und Füßen gefesselt auf dem Bauch liegend ohne Sicherung in einem Polizeifahrzeug transportiert, zitiert die US-Zeitung Baltimore Sun in ihrer Online-Ausgabe aus einer Erklärung der Staatsanwaltschaft. Selbst als Gray, offenbar bereits verletzt, um ärztliche Hilfe bat, hätten die Männer die Fahrt fortgesetzt. Bei der Ankunft in der Polizeistation habe Gray bereits nicht mehr geatmet und einen Herzstillstand erlitten.

Der Tod von Freddie Gray löste schwere Unruhen in der Stadt an der US-Ostküste aus. Der Fall reiht sich in eine Serie von mutmaßlicher Polizeigewalt gegen Afro-Amerikaner in den USA.

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SZ.de/AFP/cmy
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