Balearen:Wassernotstand auf Mallorca

Wasserknappheit auf Mallorca

Der Stausee Gorg Blau auf Mallorca ist nicht einmal halb gefüllt, und auch andere Speicher auf der Insel sind fast leer.

(Foto: Stephanie Schuster/dpa)

Weil es seit Monaten kaum regnet und die Speicher fast leer sind, begrenzt die Regierung die erlaubte Wassermenge pro Tag und Haushalt. Die Touristen sind ausnahmsweise nicht schuld.

Der Stausee Gorg Blau im Nordwesten von Mallorca dient zur Trinkwasserversorgung der Hauptstadt Palma de Mallorca, wenngleich er den Durst von Mensch und Tier dort selbst in guten Jahren nicht allein stillen kann. So unergiebig wie in diesem Jahr aber war der Gorg Blau schon lange nicht mehr: Mallorca kämpft derzeit mit Wasserknappheit. Es hat zu wenig geregnet im Winter, wie an dieser im Januar entstandenen Aufnahme gut zu sehen ist: Der Stausee ist nicht einmal halb gefüllt.

Auch andere Wasserspeicher der Insel sind in schlechtem Zustand, die Reserven sind auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren. Die Leiterin des Wasserwirtschaftsamts, Joana Maria Garau, ließ sich in der Zeitung Diario de Mallorca mit den Worten zitieren: "Die Situation wird schlimmer", denn offenbar trägt nicht nur der ausbleibende Regen, sondern vor allem der Ansturm der Touristen zur Lage bei. Deshalb hat die Regierung nun den Wasserverbrauch pro Haushalt und Tag auf 300 Liter beschränkt, zudem ist es nun verboten, Trinkwasser für Pools und zum Gießen zu verwenden.

"Wer sich wiederholt nicht dran hält, dem drehen wir das Wasser ab", sagte Bürgermeister Bartomeu Jover. Auf der vierstufigen Warnskala hat er Stufe drei ausgelöst, sie heiß "Alerta", Alarm. Darüber ist nur noch "Emergencia", Notstand.

Die ganze Sache aber auf die Sonne und die Touristen alleine zu schieben, wäre nicht korrekt: Das Leitungsnetz der Insel ist derart undicht, dass auf den Weg von den Speichern in die Häuser gut ein Viertel einfach irgendwo versickert.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: