Süddeutsche Zeitung

Badewasserqualität:Sommer, Sonne, Keime

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Sonne, blauer Himmel, Badewetter - der Frühling fühlt sich derzeit vielerorts schon wie Sommer an. Der Montag war der bisher heißeste Tag 2018 mit 33,3 Grad in Genthin in Sachsen-Anhalt und 32,6 Grad in Baruth südlich von Berlin. Für alle, die sich am liebsten in Flüssen, Seen und an den deutschen Stränden abkühlen, gibt es nun gute Nachrichten: Die Qualität ist hoch, baden ist fast überall in Deutschland ein sauberes Vergnügen - mit ein paar wenigen Ausnahmen.

Nach einem Bericht der Europäische Umweltagentur (EUA) erfüllen 98 Prozent der 2287 untersuchten deutschen Badestellen in Deutschland die EU-Mindeststandards. Den allermeisten (91,4 Prozent) bescheinigt der Bericht sogar eine ausgezeichnete Qualität. Nur acht Badestellen in Deutschland fielen beim Test 2017 durch - das sind allerdings drei mehr als noch im Vorjahr.

  • Spreelagune, Lübben, Brandenburg
  • Satzdorfer See, Runding, Bayern
  • Werratalsee Südufer, Werra-Meißner-Kreis, Hessen
  • Goldscheuer Badesee, Kehl, Baden-Württemberg
  • See Freigericht-Ost, Kahl am Main, Bayern
  • Ostsee bei Tremt, Mecklenburg-Vorpommern
  • Blaue Adria, Großdubrau, Sachsen
  • Strandbad Reinsdorf, Lutherstadt Wittenberg, Sachsen-Anhalt

Am Werratalsee Südufer ist Baden auch 2018 noch untersagt, ebenso im Naturbad in Goldscheuer. An der Lübbener Spreelagune kann dagegen wieder ohne Bedenken gebadet werden. Das hat das Gesundheitsamt des Landkreises Dahme-Spreewald bekannt gegeben. Auch das Strandbad Reinsdorf darf in diesem Sommer wieder öffnen, weil sich der Badbetreiber verpflichtet hat, bis zum Beginn der Badesaison geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Wasserqualität zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel die Zufuhr von Frischwasser.

Beste Qualität in Luxemburg, Malta und Zypern

Insgesamt nimmt der Bericht mehr als 21 000 Badestellen in den EU-Ländern sowie in Albanien und der Schweiz unter die Lupe. Am besten ist die Wasserqualität demnach in Luxemburg, Malta und Zypern. Die höchste Zahl an Badegebieten mit mangelhafter Wasserqualität gibt es ausgerechnet in den drei Urlaubsländern Italien (79), Frankreich (80) und Spanien (38).

Insgesamt schneiden aber auch die Badegewässer in Europa relativ gut ab: 96 Prozent erreichten die Mindestanforderungen, nahezu 85 Prozent erfüllten sogar den strengsten Standard einer ausgezeichneten Badegewässerqualität. Im Vorjahr 2016 waren es allerdings noch 85,5 Prozent.

Geprüft wird von der Umweltagentur die Verunreinigung von Wasser durch Fäkalbakterien. Das Baden an verunreinigten Stränden oder Seen kann zu Erkrankungen führen. Die größten Verschmutzungsquellen sind Abwässer von landwirtschaftlichen Betrieben und Nutzflächen.

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