Nach den Ausschreitungen und den gewaltsamen Angriffen auf Polizeibeamte in Stuttgart, zeigte sich Bundesinnenminister Horst Seehofer besorgt. In Deutschland häufe sich die Gewalt gegen Polizeibeamte, Feuerwehrleute sowie Rettungskräfte. Das sei "eine Herausforderung für die Bundesrepublik" und ein "Alarmsignal für den Rechtsstaat". Generell gehe es hier nicht nur um physische Gewalt, sagte Seehofer. "Verunglimpfungen können genauso wehtun wie körperliche Gewalt." Die Politik stehe hinter den Beamten und Beamtinnen: "Wir schützen die, die uns schützen."
Es gehe jetzt darum, dass die Täter "rasch" der Justiz zugeführt werden müssen. Außerdem forderte der Bundesinnenminister eine "harte Strafe". Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte die schwere der Vorkommnisse in der Nacht zum Sonntag. "In meinen Augen war das Landfriedensbruch, was da geschehen ist, und das gehört zu den schweren Straftaten." Er sprach von einer Gewaltorgie.
Zuvor hatte Seehofer - begleitet durch eine Traube von Journalisten sowie Schaulustigen - die Stuttgarter Innenstadt in Augenschein genommen, wo es in der Nacht zum Sonntag zu den Ausschreitungen gekommen war.
Bundespräsident spricht Polizei Unterstützung aus
An den Krawallen, die offenbar durch eine Drogenkontrolle ausgelöst wurden, sollen nach Angaben der Polizei insgesamt 400 bis 500 Menschen beteiligt gewesen sein. Sie beschädigten 40 Läden, teilweise kam es zu Plünderungen. Zwölf Streifenwagen wurden demoliert, mindestens 19 Polizisten verletzt. Der Schaden wird auf einen sechs- bis siebenstelligen Betrag geschätzt. Bisher konnte die Polizei 24 Menschen, darunter sind auch Minderjährige. Die Polizei vermutet kein politisches Motiv, bittet aber um Hinweise aus der Bevölkerung.
Aus der Politik gab es viel Kritik an den Randalierenden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verurteilte die gewaltsamen Ausschreitungen am Wochenende in Stuttgart scharf und sprach den Polizeibeamten seine Unterstützung aus.