Nach den tödlichen Schüssen in Dossenheim nahe Heidelberg sucht die Polizei weiter nach dem Motiv des Täters. In der Nacht zum Mittwoch hat die Kriminalpolizei mehrere Zeugen vernommen.
Nach Angaben eines Zeugen habe der Täter mehr als zehn Schüsse abgefeuert. "Es waren vielleicht 10 bis 15 Schüsse, ich weiß es nicht genau", sagte ein älterer Mann, der nach eigenen Angaben zur Tatzeit auf der Terrasse der Gaststätte saß. Zwei Männer wurden bei der Schießerei in den Räumlichkeiten eines Sportvereins am Dienstagabend getötet, fünf weitere Menschen verletzt. Am Ende nahm sich der Täter selbst das Leben.
Eine Frau, die mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden war, ist nach Mitteilung der Polizei am Mittwochvormittag außer Lebensgefahr. Außerdem wurden neue Informationen über den mutmaßlichen Täter bekannt: Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) sagte, ein Sportschütze sei an dem Vorfall beteiligt gewesen.
Nach Angaben der Polizei hatten sich mehrere Wohnungseigentümer in dem Sportheim versammelt, als ein Streit ausbrach. Einer der Teilnehmer sei des Raumes verwiesen worden, sei aber später mit einer Pistole zurückgekehrt und habe das Feuer eröffnet.
Nach der Schießerei sperrte die Polizei das Gelände weiträumig ab. "Überall war Polizei, Scharfschützen lagen auf Hallendächern und ein Hubschrauber kreiste über dem Sportgelände", berichtete ein Augenzeuge. Dem Präsidenten des Sportvereins TSG zufolge war der Täter etwa 70 Jahre alt.
Insgesamt befanden sich zum Tatzeitpunkt etwa 50 Menschen auf dem Vereinsgelände, darunter etwa zehn Kinder. Am Vormittag wollen Staatsanwaltschaft und Polizei weitere Informationen veröffentlichen.