Süddeutsche Zeitung

Baden-Württemberg:Nachbar erschossen - Sportschütze muss zwölf Jahre in Haft

Ein jahrelanger Streit, der plötzlich tödlich eskalierte: Weil er seinen Nachbarn erschossen hat, muss ein Sportschütze jetzt ins Gefängnis. Doch obwohl die Richter seine Tat eigentlich als Mord ansahen, verurteilten sie ihn nicht zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Für die Ermordung seines Nachbarn muss ein Sportschütze für zwölf Jahre ins Gefängnis. Der 39 Jahre alte Mann wurde jetzt vor dem Landgericht im baden-württembergischen Rottweil verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft hatte 13 Jahre, der Anwalt der Witwe des Getöteten, die als Nebenklägerin im Prozess auftrat, eine lebenslange Haftstrafe gefordert.

Eigentlich sei bei Mord in der Tat eine solche Strafe vorgesehen, man sei bei dem Angeklagten aber von einer verminderten Schuldfähigkeit ausgegangen, sagte der Vorsitzende Richter. Der Mann habe sich bei der Tat in einem Ausnahmezustand befunden und sei paranoid gewesen.

Über Jahre hatte zwischen den Nachbarn, die in einem Doppelhaus wohnten, ein Streit entwickelt. Dabei ging es, wie der SWR berichtet, um Umbauten, den Verlauf der Grundstücksgrenze und Durchfahrtsrechte.

Im Juli vergangenen Jahres eskalierte die Situation und der Hobbyschütze tötete den 43-jährigen Nachbarn mit Schüssen aus seiner Sportpistole.

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dpa/olkl
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