Bad Segeberg:Blutsbruder der Nation

Seit mehr als 60 Jahren kämpft Winnetou auf den Karl-May-Spielen für das Gute. Die Darsteller mögen wechseln, doch das Publikum wächst. Es kann sich nicht sattsehen an diesem edlen Indianerhäuptling.

Von Peter Burghardt

Der wahre Winnetou ist schon tot, als der neue Winnetou an einem kühlen Sommerabend in Bad Segeberg einreitet. Er starb zunächst im Serienteil Winnetou III, weil er sich selbstlos in einen Schuss des Schurken Rollins geworfen hatte, der seinem Blutsbruder Old Shatterhand galt. So jedenfalls war das im Film, im Buch von Karl May ging es mit Winnetou etwas anders zu Ende. Das weiß jedes Kind, vor allem die erwachsenen Kinder wissen es. Im Kino kam der Oberapache dann dank Protesten verzweifelter Fans in weiteren Folgen lebendig zurück - stets in Gestalt des indianischsten Franzosen aller Zeiten, Pierre Brice. Aber am 6. Juni ist auch Pierre Brice im Alter von 86 Jahren in die ewigen Jagdgründe gewechselt, deshalb beginnt diese Veranstaltung mit der gebotenen und sehr realen Trauer.

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