Der Aborigine Richie Allan war noch ein Kind, als er zum ersten Mal merkte, dass mit seiner Heimat etwas nicht stimmte. "Das war, als wir zum Jagen gingen, und unsere Eltern sagten, dass wir nicht über dieses und jenes Feld gehen dürfen, weil sie den weißen Menschen gehörten." Er verstand das nicht. Sie waren doch in Walhallow, im alten Land der Kamilaroi, des Stammes, zu dem sein Vater gehörte. Einen kilometerweiten Umweg um die Felder mussten sie gehen, bis sie an der Stelle im Busch waren, an der sie jagen durften.
Australien:Fremd im eigenen Land
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Richie Allan, Vater von vier Kindern, Ex-Rugby-Profi, Maler und Vorkämpfer für die Rechte der Ureinwohner, sagt: "Unser eigenes Land will nicht, dass wir dazugehören."
(Foto: Thomas Hahn)Seit mehr als 200 Jahren kämpfen Australiens Ureinwohner um Anerkennung. Nun hat die neue Regierung versprochen, diese in der Verfassung festzuschreiben. Doch Richie Allan, Kämpfer für die Kultur der Aborigines, sagt: "Sie reden, um zu reden."
Von Thomas Hahn, Canberra
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