Süddeutsche Zeitung

Australien:Tausche Haus gegen Tischreservierung

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Ein australischer Geschäftsmann will unbedingt im besten Restaurant der Welt essen. Das Problem: kein Platz mehr. Die Lösung: dem Küchenchef ein Haus anbieten.

Viermal wurde das dänische "Noma" zum besten Restaurant der Welt gewählt, bevor es Küchenchef René Redzepi offenbar zu langweilig wurde, die Kopenhagener zu verköstigen. Jetzt ist er zu Gast in der australischen Hauptstadt Sydney und will für zehn Wochen australische Gaumen bespaßen. Einer von ihnen wird der Gaumen von David Harris sein, Begründer einer australischen Supermarktkette und dementsprechend wohlhabend.

Das Problem ist nur: Trotz finanziell ausreichender Mittel konnte Harris keinen Platz im Noma-Ableger in Sydney ergattern. Alle Tische waren innerhalb weniger Minuten ausgebucht. Also bot Harris etwas, das sonst niemand bot: Sein Haus. Jetzt wird Chefkoch Redzepi mit Frau, Schwiegermutter und Kindern bei ihm wohnen. Im Gegenzug darf Harris einmal im Noma dinieren, berichtet der Guardian aus Australien.

Erst den Koch fragen, dann die Frau

Seiner Frau habe er erst Bescheid gesagt, als Redzepi das Angebot bereits angenommen hatte, erzählt Harris. "Ich fand es schon immer besser um Verzeihung zu bitten, als um Erlaubnis - und ich wusste, dass sie niemals ja sagen würde", zitiert ihn die Zeitung.

Harris hatte gelesen, dass die Familie des Kochs Schwierigkeiten habe, eine Bleibe zu finden. Da sei ihm die Idee gekommen, berichtet der australische Blog Goodfood. Er, seine Frau und die Kinder würden in der Zeit, in der die Redzepis zu Gast sind in der Bootshütte schlafen.

Dass er damit keinen guten Deal gemacht hat, weiß der Geschäftsmann selbst. Das exklusive Dinner kostet mit passenden Getränken 680 Dollar pro Person. Angenommen Harris bekommt einen Tisch für vier Personen, wäre das ein Gegenwert von 2 720 Dollar - für ein Haus mit Meerblick in einem Vorort von Sydney. Für vier Monate. Denn so lange wollen die Redzepis bleiben.

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