Australien:Gefängnisinsassen revoltieren gegen Rauchverbot

  • In einem Gefängnis in Australien ist es zu einer Revolte gekommen. Etwa 300 Gefangene waren beteiligt.
  • Es gelang ihnen, im Inneren Absperrungen zu durchbrechen. Die Angestellten der Strafanstalt mussten von der Polizei in Sicherheit gebracht werden.

Gefängis-Revolte in Australien

Die Unruhen beginnen um kurz nach zwölf am Mittag, als es einigen Häftlingen gelingt, im Inneren der Strafanstalt einen Begrenzungszaun niederzureißen. Etwa 300 Personen sind an der Revolte in Ravenhill-Gefängnis in einem Vorort der australischen Großstadt Melbourne beteiligt.

Sie bewaffnen sich mit Stöcken, vermummen ihre Gesichter, legen Brände und versuchen außerdem Türen einzutreten. Der TV-Sender Seven Networks zeigt später Bilder von der Revolte. Sie sind von einem Hubschrauber aus aufgenommen, der über dem Gelände kreist.

Zwar ist es keinem der Gefangenen gelungen, aus dem Gefängnis auszubrechen. Die Polizei hat allerdings Teile des Geländes vorübergehend evakuiert und die Justizangestellten der Strafanstalt in Sicherheit gebracht. Vor dem Gelände waren mehrere Feuerwehrwagen im Einsatz, um die Brände unter Kontrolle zu bringen.

Warum die Häftlinge die Unruhen angezettelt haben

Der Grund für die Unruhen war offenbar ein striktes Tabakverbot, das die Behörden erlassen haben. Von 1. Juli dieses Jahres an darf in den Strafanstalten des australischen Bundesstaates Victoria nicht mehr geraucht werden.

Wie der britische Guardian berichtet, sind einer Erhebung einer australischen Statistikbehörden zufolge 84 Prozent aller Gefängnisinsassen Raucher.

© SZ.de/dpa/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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