Australien:Ende des "Hunde-Kriegs": Geldstrafe für Amber Heard und Johnny Depp

Bei Dreharbeiten in Australien wollte das Schauspielerpaar seine beiden Yorkshire-Terrier dabeihaben - und flog sie undeklariert im Privatjet ein.

Was ist passiert?

Amber Heard, die Frau von Johnny Depp, ist von einem Gericht in Australien zu einer Geldstrafe verurteilt worden. 1000 australische Dollar, umgerechnet 680 Euro, muss sie zahlen - eine Summe, die für das Schauspielerpaar mutmaßlich verschmerzbar ist.

Wie kam es zu dem Prozess?

Amber Heard wurde vorgeworfen, im vergangenen Jahr bei der Einreise ihre beiden Hunde nicht deklariert zu haben. Das ist in Australien ein gravierender Gesetzesverstoß. Das Land hat strikte Quarantänebestimmungen, damit keine Tierkrankheiten eingeschleppt werden.

Depp und Heard hatten im Mai 2015, als sie für Dreharbeiten in Australien waren, ihre beiden Yorkshire-Terrier Pistol und Boo mitgenommen. Sie flogen im Privatjet und hatten keine Lizenz für die Einfuhr der Hunde.

Die Staatsanwaltschaft hatte Heard, die Halterin der Tiere ist, deshalb wegen "illegaler Einfuhr verbotener Produkte" angeklagt. Das hätte mit zehn Jahren Haft bestraft werden können.

Wie wurden die Hunde gefunden?

Johnny Depp hatte sie zum Friseur gebracht. Kein Witz.

Warum ist die Strafe letztlich milder ausgefallen?

Depp und Heard waren zu dem Verfahren persönlich in die australische Stadt Southport nahe Brisbane gekommen. Heard zeigte vor Gericht Reue und gab zu, einen Fehler gemacht zu haben. Sie und Depp seien nach der Reise damals übermüdet gewesen. Von den strikten Bestimmungen in Australien habe sie nichts gewusst.

Bereits vor der Verhandlung hatte sich das Paar mit der Staatsanwaltschaft auf einen Deal verständigt. Amber Heard räumte ihre Versäumnisse ein, die Staatsanwaltschaft verzichtete im Gegenzug auf den schwerwiegenderen Anklagepunkt der illegalen Einfuhr und hielt nur den Vorwurf vom Verstoß gegen das Quarantänegesetz aufrecht.

Was ist mit der Drohung, die beiden Tiere einschläfern zu lassen?

Die hatte der Agrarminister Barnaby Joyce im Mai vergangenen Jahres ausgesprochen - wenn die Hunde nicht sofort das Land verlassen. Heard hatte die beiden Tiere daraufhin sofort ausfliegen lassen.

Überhaupt sah es lange Zeit nicht nach einer gütlichen Einigung aus. Einige Medien schrieben sogar von einem "Hunde-Krieg". Selbst der "Sexiest Man Alive" könne nicht machen, was er wolle, schimpfte der untersetzte Agrarminister damals. "Es wird Zeit, dass Pistol und Boo sich zurück in die USA verziehen", sagte er - der Ausdruck, den er dafür wählte, war ziemlich rüde: bugger off. Depp schoss wenig später beim Filmfestival in Venedig zurück: "Ich habe meine Hunde getötet und aufgegessen, das war der Befehl irgendeines schwitzenden, beleibten Mannes in Australien", sagte er - der Ausdruck, den er wählte, war ebenfalls rüde: big-gutted man.

Was war die Rolle von Johnny Depp im Prozess?

Eigentlich hätte der Schauspieler im Prozess als Zeuge aussagen sollen - neben elf weiteren Personen. Doch dazu kam wegen des Deals mit der Staatsanwaltschaft nicht.

Für die Fans blieb vor dem Gerichtsgebäude ein kurzer Blick auf das Prominenten-Paar: schwarze Limousine, schwarze Anzüge, Depp mit rotgemusterter Krawatte, Heard mit cremefarbener Bluse. Depp hing die übliche Haarsträhne im Gesicht, als er sich mit Heard im Schlepptau durch einen Pulk von Kameras und Reportern zwängte und einem Fan ein Autogramm gab. "Go Johnny, wir lieben Dich!", schrie die Menge.

Und was lernen wir daraus?

Der schönste Mann der Welt kann eben doch machen, was er will - wenn er danach ein bisschen winkt. Genau wie seine Frau.

In einem Twitter-Video entschuldigen sich die beiden - sagen wir mal - aufrichtig.

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