Australien:338 twitternde Haie

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Australische Wissenschaftler haben Haien einen Sender in den Bauch implantiert. Kommen diese nun zu nah an die Küste, wird dies auf Twitter gemeldet. Doch die Tweets sind mehr als nur ein Warnsystem.

Wenn man die Tweets liest, die der Twitter-Account von "Surf Life Saving Western Australia" (SLSWA) so absetzt, kann man sich wundern, woher die das denn bitteschön so genau wissen. "Tigerhai gesichtet, 1.5 Kilometer von Scarborough entfernt. Am 3. Januar 2014, um 06:37 Uhr." Die Antwort auf die Frage liegt im Tier selbst, wortwörtlich.

Denn australische Forscher haben insgesamt 338 Haien kleine, akustische Sender in die Bäuche implantiert. "In einer schnellen Prozedur", wie es heißt.

Die Batterien im Sender halten nach Angaben von Wissenschaftlern zehn Jahre lang. Die Daten, die von den Haien für die Wissenschaft gesammelt werden könnten, seien beispiellos. Die Wissenschaftler wollen damit analysieren, welche Wege und Distanzen Haie schwimmen.

Schwimmt einer von ihnen zu nah an die Küste, löst das einen Alarm aus, der wiederum dazu führt, dass automatisiert ein Tweet abgesetzt wird. In diesem enthalten sind: Art des Hais, Ort, Uhrzeit und die Entfernung. Das Ziel ist klar: Menschen, die schwimmen gehen wollen, können sich so Informationen einholen, ob an den jeweiligen Küsten ein Hai gesichtet wurde.

In Australien gab es in den letzten zwei Jahren sechs tödliche Angriffe durch Haie - nach einer Attacke im November haben es die Behörden professionellen Fischern erlaubt, gesichtete Haie zu jagen und zu töten. "Die Sicherheit der Strandbesucher muss an erster Stelle stehen", sagte der Ministerpräsident des Bundesstaates Western Australia.

Chris Peck vom SLSWA sagte dem Nachrichtensender Sky News, dass dieses System bedeutend schneller sei als herkömmliche Warnungen, die über Radio und Zeitungen veröffentlicht werden: "Es ist eine augenblickliche Information", so Peck.

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