Außergerichtliche Einigung:Anwälte von Strauss-Kahn dementieren Millionenzahlung an Zimmermädchen

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Die Vorwürfe von Nafissatou Diallo bedeuteten das Ende seiner politischen Karriere. Jetzt hat sich der ehemalige IWF-Chef Strauss-Kahn außergerichtlich mit dem New Yorker Zimmermädchen geeinigt, das ihm Vergewaltigung vorgeworfen hatte. Von einer Millionenzahlung an die Hotelangestellte wollen die Anwälte des 63-Jährigen aber nichts wissen.

Die Fotos von Dominique Strauss-Kahn in Handschellen gingen im Mai 2011 um die Welt. Ein Zimmermädchen warf dem damaligen Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor, er habe sie in einem New Yorker Hotel vergewaltigt. Die Anschuldigungen kosteten den Franzosen seine berufliche Karriere und setzten auch seinen politischen Ambitionen ein Ende. Strauss-Kahn wurde als möglicher Herausforderer des damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy gehandelt.

Anderthalb Jahre nach dem Skandal hat sich der 63-Jährige nun offenbar außergerichtlich mit dem mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer Nafissatou Diallo geeinigt. Beide Seiten hätten eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, sagte eine mit dem Fall vertraute Gewährsperson und bestätigte damit einen Bericht der New York Times. Die Einigung sei aber noch vorläufig, der Vergleich noch nicht unterzeichnet.

Einzelheiten der Übereinkunft und die Höhe einer möglichen Zahlung wurden nicht bekannt. Strauss-Kahns Anwälte dementierten mittlerweile einen Bericht der französischen Zeitung Le Monde, wonach die Hotelangestellte sechs Millionen Dollar bekommen soll. Darin hieß es auch, der Franzose könne diese Summe nur mithilfe eines Kredits und finanzieller Unterstützung seiner Frau Anne Sinclair aufbringen, die sich inzwischen von dem 63-Jährigen getrennt hat.

Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte bereits Ende August 2011 strafrechtliche Vorwürfe gegen Strauss-Kahn fallengelassen, nachdem Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens aufgekommen waren. Diallo strengte daraufhin eine zivilrechtliche Klage an und forderte Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Konkret wirft sie Strauss-Kahn vor, er habe sie zum Oralverkehr gezwungen, als sie im Mai 2011 zum Putzen in sein Hotelzimmer gekommen sei. Dass es im New Yorker Sofitel-Luxushotel zu einem sexuellen Kontakt zwischen den beiden kam, gilt als erwiesen. Der 63-Jährige spricht jedoch von einvernehmlichem Sex.

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© Süddeutsche.de/AFP/dapd/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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