Berlin:Vierter Plötzensee-Ausbrecher gefasst

Berlin: Die Gefängnismauer der JVA Plötzensee.

Die Gefängnismauer der JVA Plötzensee.

(Foto: John MacDougall/AFP)

Die Gefangenen, die aus dem geschlossenen Vollzug entwischt waren, sind damit komplett zurückgekehrt. Zwei Männer aus dem offenen Vollzug werden noch immer vermisst.

Der letzte von vier Strafgefangenen, die aus dem geschlossenen Vollzug des Berliner Gefängnisses Plötzensee entkommen waren, ist in der Nacht zum Samstag gefasst worden. Das teilte die Justizverwaltung mit. Die drei anderen hatten sich bereits in den vergangenen Tagen gestellt.

Die Häftlinge waren am 28. Dezember aus der Haftanstalt getürmt, indem sie einen Betonpfeiler zwischen zwei Lüftungsspalten zerstörten und einen Stacheldrahtzaun überwanden. Zusätzlich zu den vier Ausbrechern verschwanden in den folgenden Tagen fünf weitere Männer, die sich nicht aus dem offenen Vollzug zurückmeldeten. Drei von ihnen sind mittlerweile wieder in der JVA aufgetaucht. Nach zwei weiteren wird noch gesucht.

Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) zeigte sich erleichtert, dass nun zumindest die Strafgefangenen aus dem geschlossenen Vollzug wieder zurück sind. Wegen der "Tage der offenen Tür" in der JVA Plötzensee war er in die Kritik geraten. "In früheren Zeiten haben Justizsenatoren bei solchen Ereignissen ihr Amt zur Verfügung gestellt", schrieb etwa die Berliner CDU-Fraktion in einer Pressemitteilung. Behrendt hatte die Rücktrittsforderungen zurückgewiesen.

Stattdessen sprach er mit Blick auf den geschlossenen Teil der Strafanstalt von "Schwachstellen in der Alarmzentrale". Nach dem Ausbruch sei kein Alarm ausgelöst worden. "Die näheren Umstände der Flucht werden weiterhin aufgeklärt. Hierauf habe die Berlinerinnen und Berliner einen Anspruch", teilte der Grünen-Politiker nun mit.

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