An den Morgen des 9. November 2022 erinnerte sich Stephan Hensel, der Ex-Mann von Christina Block, noch sehr genau. Er sei im Home-Office in seinem Haus im dänischen Gravenstein gewesen, sagte er im Zeugenstand Anfang September 2025 vor dem Landgericht Hamburg. Seine Frau Astrid wollte die Kinder zur Schule bringen. Da habe eine Nachbarin angerufen und gesagt, es stünden „komische Männer vor eurem Haus, einer mit roten Schuhen“. Sie seien beide nach draußen gegangen, hätten die Männer gefragt, was sie wollten. Diese hätten gesagt: „Das geht euch gar nichts an.“ Er habe gefragt, ob sie von „der Familie Block“ kämen, sie fühlten sich seit Monaten überwacht, seine Frau habe geweint. Einer der Männer soll gesagt haben: „Wir brechen hier ab, und ihr seht uns nie wieder.“ Die dänische Polizei nahm später sechs Männer fest, die eine Nacht in Haft verbrachten. Diese seien auch an der Schule seiner beiden jüngsten Kinder in Dänemark gewesen, so Hensel.
EntführungsversuchStaatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-Chef des BND im Fall Block
Lesezeit: 4 Min.

Der Fall Block begann als privater Sorgerechtsstreit. Jetzt haben Ermittler die Geschäftsräume einer Sicherheitsfirma durchsucht – und damit August Hanning ins Visier genommen.
Von Ulrike Nimz, Jörg Schmitt und Jana Stegemann, Hamburg

Prozess gegen Christina Block:Ein bizarres Netz aus Ex-Agenten
Sechs der mutmaßlichen Entführer der Block-Kinder sind noch nicht gefasst. Einer hat sich nun im israelischen TV zu Wort gemeldet. Er sagt: Er habe geglaubt, im Sinne Deutschlands zu handeln.
Lesen Sie mehr zum Thema