Aufguss-Meisterschaft in Biberach:Geheimtipp bei Hitze: Sauna

Deutsche Aufguss-Meisterschaft

Oliver Kleinmanns, ein Teilnehmer bei der Deutschen Aufguss-Meisterschaft in Biberach, präsentiert seinen Wettbewerbsbeitrag in einer Sauna.

(Foto: dpa)

Während sich die einen ins Freibad flüchten, heizen sich andere bei der Sauna-Meisterschaft in Biberach gegenseitig ein. Der Geschäftsführer des Deutschen Saunabundes erklärt, was er sich dabei gedacht hat.

Interview von Beate Wild

Im baden-württembergischen Biberach treten drei Tage lang 40 Sauna-Meister in der Deutschen Aufguss-Meisterschaft gegeneinander an. Rolf-Andreas Pieper, 65, ist seit 35 Jahren Geschäftsführer des Deutschen Saunabundes. Er findet, dass Sauna besser gegen Hitze hilft als ein Besuch im Freibad und erklärt, warum ein Aufgießer auch ein guter Entertainer sein muss.

SZ: Herr Pieper, haben Sie den Wetterbericht für Biberach gesehen?

Rolf-Andreas Pieper: Ja, hab ich, 33 Grad. Das wird uns aber nicht abhalten, diese Veranstaltung durchzuführen.

Während der Rest Deutschlands über die Hitze schimpft und nach Möglichkeiten zur Abkühlung sucht, ist es Ihnen noch nicht heiß genug?

Saunagängern und Aufgießern macht die Hitze überhaupt nichts aus. In der Sauna hat es 90 Grad, umso schöner ist es dann, wenn man herauskommt. Vor allem die Abkühlung im kalten Tauchbecken danach, herrlich.

Aber zur Abkühlung von der Hitze ist schon das Freibad immer noch das Beste?

Nein, ich würde sagen die Sauna, weil die Wirkung nachhaltiger ist. Das Freibad ist ja nur eine vorübergehende Erfrischung. Sauna ist bei Hitze eine Art Geheimtipp. Und wer regelmäßig in die Sauna geht, kommt mit Hitze besser klar, weil er seine Gefäße trainiert hat.

Rolf-Andreas Pieper

Rolf-Andreas Pieper Geschäftsführer Deutscher Sauna-Bund e.V.

(Foto: oh)

Was muss ein guter Sauna-Meister können?

Die meisten trainieren etwa ein Dreivierteljahr für den Wettbewerb, damit das Programm sitzt. Die Jury bewertet die Kommunikation mit den Gästen, die Hitzesteigerung während des Saunagangs, die Wedeltechniken sowie den Einsatz von Duftstoffen. Abgesehen davon geht es aber vor allem um die Entertainerqualitäten.

Ein guter Sauna-Meister muss ein guter Entertainer sein?

Genau. Bei der Meisterschaft wählt jeder Teilnehmer ein Motto aus, das er dann während seines Aufgusses interpretiert. Dieses Mal haben wir etwa als Themen "Men in Black", "Don Quijote" oder "la pizza perfetta" dabei. Beim Pizza-Motto etwa bringt der Aufgießer tatsächlich eine Pizza mit in die Sauna, die er durch die Luft wirbelt und auf den Steinen bäckt. Es ist eine Persiflage auf die italienische Küche. Ob die Pizza danach genießbar ist, ist eine andere Sache.

Haben Sie keine Angst, dass morgen niemand kommt und die Leute doch lieber ins Freibad gehen?

Nein, wirklich nicht. 120 Saunagäste haben zugesagt, wir sind bereits ausverkauft.

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