Blond und blauäugig, der Kirk Douglas unter den Fußballern. Sieht nicht nur aus wie Spartakus, sondern fühlt sich auch als letzter Gladiator. Und tatsächlich liegt Rom ihm zu Füßen. Seine entblößte Brust zeigt er im Bild oben für einen Unicef-Kalender. Aber Francesco Totti, 37, war nie ein Frauenheld, er ist der klassische römische Familienvater, mit einem Heidenrespekt vor Mamma und vor der eigenen Ehefrau. Manchmal nörgelt er darüber, dass seine Ilary, die als Showgirl fürs Berlusconi-Fernsehen arbeitet, ihm zu wenig Nudeln auf den Teller gibt. Totti wäre es nämlich egal, wenn er ein Bäuchlein hätte, rennen können andere eh besser, er ist lieber listig. Seit 25 Jahren spielt er beim AS Rom, und immer noch trickst er alle aus. Mit Mutterwitz und jener wurstigen Selbstironie, die so typisch römisch ist wie Totti selbst. Mal trägt er albern Zöpfchen, mal Italiens Fahne als Kopftuch. Wenn er ein Tor macht, lutscht er lustvoll am Daumen. Für Totti, den ewigen Römer, ist das Leben leicht und luftig wie ein Fußballspiel. Birgit Schönau