Süddeutsche Zeitung

Attentat bei "Batman"-Premiere in USA:Aurora-Amokläufer will auf unzurechnungsfähig plädieren

Die Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe für James Holmes. Der mutmaßliche Kinoschütze von Aurora wird kommenden Montag vor Gericht angehört. Seine Anwälte versuchen nun offenbar mithilfe einer neuen Strategie, ihn vor einem gerichtlich angeordneten Tod zu bewahren.

Zwölf Menschen starben, 70 wurden verletzt als James Holmes in der Nacht zum 12. Juli bei der Premiere des neuen "Batman"-Films in einem Kino in Aurora wild um sich schoss. Nach mehreren Terminen vor Gericht, steht am Montag die nächste Anhörung an. Jetzt wurde bekannt, dass Holmes auf "unschuldig wegen Unzurechnungsfähigkeit" plädieren wolle. Seine Anwälte werden einen dementsprechenden Antrag einreichen, berichtete die Denver Post.

Der 25-jährige Holmes ist wegen zwölffachen Mordes und vielfachen versuchten Mordes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft will im anstehenden Prozess die Todesstrafe erreichen.

Beschuldigte werden in den USA bei der Anklageverlesung zumeist gefragt, ob sie sich schuldig oder nicht schuldig bekennen. Weil die Holmes-Anwälte bis jetzt aber noch auf keine Strategie festlegen wollten, hatte der zuständige Richter gegen ihren Willen ein Standardplädoyer auf "Nicht schuldig" zu den Akten gegeben. Damit wollte er sicherstellen, dass die nötigen Anhörungen vor dem offiziellen Prozessbeginn weitergehen können.

Derselbe Richter muss laut Denver Post jetzt grünes Licht für die Änderung des Plädoyers geben. Die Holmes-Anwälte haben von Anfang an geltend gemacht, dass ihr Mandant schwer gestört sei. Sie verweisen unter anderem darauf, dass er sich vor dem Amoklauf in psychiatrischer Behandlung befand.

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