Attentat auf Sikh-Tempel in Wisconsin:Schütze fügte sich tödliche Verletzung selbst zu

Wade Michael Page sei bei seiner Bluttat von einem Polizisten gestoppt und getötet worden, hatte es zunächst geheißen. Nun hat das FBI neue Details zum Tathergang bekanntgegeben: Demnach erschoss sich der Todesschütze von Wisconsin selbst.

Neue Erkenntnisse zum Tathergang: Der Amerikaner Wade Michael Page, der am Sonntag in einem Sikh-Tempel im US-Bundesstaat Wisconsin ein Massaker angerichtet hat, ist nicht wie zunächst angenommen durch eine Polizeikugel gestorben. Der Ermittlungsbehörde FBI zufolge starb der 40-Jährige durch eine selbstzugefügte Verletzung.

Wie eine Beamtin der Bundespolizei mitteilte, wurde Page zwar zunächst von einem Polizisten niedergestreckt. Letztendlich habe er sich aber selbst in den Kopf geschossen. Das gehe aus Videoaufzeichnungen hervor. Dieser Verletzung sei er schließlich erlegen.

Page hatte am Sonntag in dem Tempel in Oak Creek, einem Vorort von Milwaukee, wahllos auf Gläubige gefeuert und dabei sechs Menschen getötet und drei verletzt. Unter den Verwundeten ist auch ein Polizeibeamter, der getroffen wurde, als er gerade einem Opfer half. Ein zweiter Polizist eröffnete dann das Feuer auf Page und traf ihn in den Magen, wie die FBI-Beamtin erklärte.

Zum Stand der Ermittlungen sagte sie, das Motiv des früheren Soldaten sei noch immer unklar. Auch gebe es weiterhin keine Hinweise auf einen möglichen Komplizen. Nach dem Amoklauf wurden Indizien bekannt, die auf Rassenhass und Rechtsextremismus des Attentäters hindeuten. Page war seit Jahren in der rechtsradikalen Szene unterwegs, spielte in verschiedenen Neonazi-Bands. Außerdem postete er immer wieder in Internetforen für Skinheads.

Das FBI bestätigte die Festnahme einer früheren Freundin des Todesschützen. Sie wurde bereits am Sonntag von der Polizei in South Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin in ihrem Haus festgenommen. Die Festnahme steht demnach im Zusammenhang mit Waffenbesitz-Delikten. Ihr Fall habe nichts mit dem Vorfall in dem Sikh-Tempel und mit dem Schützen zu tun, sagte die FBI-Sprecherin.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: