Attacken:Karstadt und Kaufhof verkaufen keine Horror-Clown-Masken mehr

Kostüm-Fachgeschäft 'Horror-Clowns'

In den vergangenen Tagen häufen sich Angriffe durch Menschen in Horror-Clown-Masken.

(Foto: dpa)

Die Zahl der Angriffe durch als Clowns verkleidete Täter ist so stark gestiegen, dass die ersten Warenhäuser reagieren.

Mindestens zwei große Händler haben auf die sich häufenden Angriffe von Horror-Clowns reagiert: Sowohl Kaufhof als auch Karstadt nehmen entsprechende Masken und Kostüme aus dem Sortiment. Das bestätigte eine Sprecherin von Karstadt der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Am Mittwoch waren die Horror-Clown-Masken und -Kostüme noch in einem Werbe-Prospekt von Karstadt abgedruckt, der mehreren Zeitungen beilag. In der Online-Version waren die entsprechenden Seiten am Donnerstag nicht mehr zu finden. Galeria Kaufhof hatte die Horror-Clown-Maske "aufgrund der aktuellen Ereignisse" bereits am Montag bundesweit aus dem Verkauf genommen, wie ein Kaufhof-Sprecher mitteilte.

Der Kostümgroßhändler Deiters hingegen verkauft die Masken weiterhin. "Wir haben die Grusel- Clowns schon immer im Sortiment. Sie machen aber nur einen geringen Anteil bei uns aus", sagte Geschäftsführer Björn Lindert.

Steigende Zahl der Angriffe durch Clowns

Vor allem in den vergangenen Tagen war die Zahl teils folgenreicher Attacken durch die Clowns deutlich gestiegen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) äußerte Verständnis für Opfer, die sich gegen die Angriffe verteidigten. "Wenn ein Horror-Clown mit einem Baseballschläger um die Ecke kommt, dann muss er damit rechnen, dass ich mich wehre", sagte der NRW-Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Arnold Plickert. "Das ist nichts anderes als Notwehr. Dafür habe ich Verständnis."

Zwar sei eine solche Abwehr erlaubt, selbst wenn der Angreifer verletzt werde. Dennoch dürfe das Maß nicht aus dem Auge verloren werden, schränkte Plickert ein. "Auch Notwehr hat ihre Grenzen", sagt er. "Wenn ich mit einer erhobenen Faust erschreckt werde, kann ich den Täter nicht erschießen". Zuletzt hatten sich bei einigen der rund 200 bereits gemeldeten Vorfälle die Opfer gewehrt, unter anderem mit einem Hammer und mit Schlägen ins Gesicht.

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