Hooligan-Attacke in Hamburg:St.-Pauli-Torwart überfallen

Benedikt Pliquett, Torwart des Bundesligisten St. Pauli, ist zusammen mit Fans brutal von HSV-Hooligans überfallen worden. Die Attacke am Bahnhof Altona traf auch Familien mit Kindern.

St.-Pauli-Torwart Benedikt Pliquett ist mit etwa 20 Fans des Hamburger Fußball-Bundesligisten Opfer eines Angriffs von HSV-Hooligans geworden. Etwa 15 vermummte Anhänger des Stadtrivalen attackierten die St.-Pauli-Reisegruppe am frühen Sonntagmorgen auf dem Bahnhof Altona kurz nach der Ankunft vom Auswärtsspiel beim SC Freiburg.

"Eine Flasche verfehlte ganz knapp meinen Kopf": St.-Pauli-Torwart Benedikt Pliquett wurde am Bahnhof Hamburg Altona von HSV-Hooligans angegriffen. (Foto: dpa)

Reiner Urban, ein Sprecher der Bundespolizei, sprach von einem "geplanten Angriff", der auf brutale Weise ausgeführt worden sei. Der 25-jährige Torwart, dessen Teamkollegen bereits vorher aus dem Zug gestiegen waren, sagte der Bild-Zeitung: "Eine Flasche verfehlte ganz knapp meinen Kopf." Pliquett, der gegen Freiburg nicht zum Einsatz kam, habe mehrere Tritte mit seinem Koffer abwehren können.

Zur Gruppe der St.-Pauli-Fans gehörten auch Familien mit Kindern. Selbst davon hätten sich die Randalierer nicht beirren lassen. Auch schon am Boden liegende Opfer seien weiter getreten und geschlagen worden, wie die Polizei berichtet. Auch die Ordnungshüter wurden attackiert.

Einer der Hooligans warf mit einem rund zehn Kilogramm schweren Begrenzungspfosten auf die Polizisten. Drei verletzte St.-Pauli-Fans mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden.

Die Bundespolizisten setzten gegen die Angreifer Augenreizstoff ein. Drei Gewalttäter wurden festgenommen, sie standen bereits in der Datei "Gewalttäter Sport". Alle drei sind HSV- Dauerkarteninhaber.

"Ich bin frustriert und maßlos enttäuscht, dass es diesen Übergriff gegeben hat und dieser dem HSV zuzuordnen ist", sagte HSV-Vorstand Oliver Scheel dem Hamburger Abendblatt. Weitere Erkenntnisse über den Vorfall erhofft sich die Polizei von der Auswertung der Videoaufnahmen.

© sueddeutsche.de/dpa/cosa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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