Süddeutsche Zeitung

Atlanta:Rätsel um Wombat-Kot gelöst

Warum Wombats würfelförmigen Kot produzieren, hat eine Forscherin vom Georgia Institute of Technology herausgefunden. Es hat auch etwas mit der Stapelbarkeit zu tun.

Wissenschaftler haben herausgefunden, wie Wombats ihren würfelförmigen Kot produzieren. Die Beuteltiere setzen dafür ihre unterschiedlich elastischen und beweglichen Darmwände ein, wie Forscherin Patricia Yang vom Georgia Institute of Technology berichtete. Aus einer flüssigen Masse werde so am Ende des Wombat-Darms die ungewöhnliche, aber praktische Würfelform.

"Ich bin auf dieses Thema gekommen, weil ich noch nie etwas so Merkwürdiges in der Biologie gesehen habe. Es war ein Rätsel", sagte Yang. Am Anfang habe sie gedacht, der würfelförmige Kot sei ein Scherz im Internet. Doch dann begann sie mit ihren Kollegen, die Verdauungstrakte von Wombats zu sezieren und zu untersuchen. Dafür nutzte das Team Tiere, die nach Verkehrsunfällen auf der Insel Tasmanien eingeschläfert worden waren. Die Pflanzenfresser hinterlassen täglich 80 bis 100 Kotklötzchen, um ihr Revier abzustecken und miteinander über Duft zu kommunizieren. Für die Häufchen wählen sie nach Angaben der Forscher gut einsehbare Orte, weil ihre Sehstärke gering ist. Je höher und besser platziert der Haufen ist, desto eher lockt er andere Wombats an, daran zu schnuppern und in Austausch zu treten. Für die Höhe des Kot-Haufens wiederum spielt die Form eine entscheidende Rolle: Klötzchen lassen sich nun mal besser stapeln als Kügelchen.

Die Forscher hoffen, dass sich die neuen Erkenntnisse auch technisch nutzen lassen: "Derzeit gibt es zwei Möglichkeiten, Würfelformen herzustellen: durch Formen oder Schneiden", erläutert Yang. Möglicherweise ließen sich Würfelformen wie beim Wombat aber auch mit Hilfe von weichem Gewebe erzeugen.

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Quelle:
SZ vom 20.11.2018 / dpa
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