Sternenhimmel Oktober:Herbstliche Sternschnuppen

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Im Laufe des Oktobers blitzen erst die Giacobiniden und dann die Orioniden am Himmel auf. Der Mond leuchtet besonders malerisch.

Von Helmut Hornung

Highlight: Am 6. Oktober ist Neumond. Der Trabant steht an diesem Tag genau in Richtung Sonne und bleibt daher von der Erde aus unsichtbar. Ungefähr 35 Stunden nach dieser als "Konjunktion" bezeichneten Stellung zeigt sich in der frühen Abenddämmerung über dem Westhorizont eine extrem schmale Sichel. Im Laufe der folgenden Tage entfernt sich der Mond immer weiter von der Sonne und nimmt dabei zu. Etwa zwei, drei Tage nach Neumond ist die beste Gelegenheit, den sogenannten Erdschein zu beobachten. Denn die Atmosphäre unseres Planeten wirft ungefähr 30 Prozent des auftreffenden Sonnenlichts ins Weltall zurück; ein vergleichbares Reflexionsvermögen hat Sand, frischer Schnee hingegen kommt auf rund 90, ein Stück Grillkohle auf lediglich drei Prozent. Das von der Erde reflektierte Sonnenlicht gelangt zum Mond, wo es dessen dunkle Nachtseite in ein fahles Licht taucht und dabei Oberflächenstrukturen beleuchtet. Dieser Erdschein, auch aschgraues Mondlicht genannt, zeigt sich bei klarem Himmel am 8. und 9. Oktober. Der Mond erscheint an diesen Abenden mit bloßem Auge oder im Fernglas besonders malerisch. Die richtige Erklärung für das Lichtphänomen hat wohl Leonardo da Vinci um 1510 gefunden.

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Sterne und Sternbilder: Auch am Himmel ist es Herbst geworden: Das gewaltige Sternenviereck des geflügelten Pferdes Pegasus steht hoch im Süden. Darunter schimmern die Tierkreisbilder Fische, Wassermann, Steinbock und - dicht über dem Horizont - Schütze. Ziemlich genau im Süden blinkt Fomalhaut, der helle Hauptstern im Südlichen Fisch. Das Sommerdreieck aus den Sternen Atair im Adler, Deneb im Schwan und Wega in der Leier prangt im Südwesten. Tief im Nordwesten funkelt Arktur im Bootes, etwas höher im Nordosten Kapella im Fuhrmann. In dieser Region finden wir auch Kassiopeia und Andromeda. Der Große Wagen steht niedrig im Norden.

Planeten, Mond, Meteore: Merkur erscheint vom 20. Oktober an bis Monatsende in der Morgendämmerung dicht über dem östlichen Horizont. Venus leuchtet im Westen als Abendstern und hat am 9. Oktober ein Rendezvous mit der schmalen Mondsichel. Während Mars unbeobachtbar bleibt, schmücken der strahlend helle Jupiter und der lichtschwächere Saturn im Steinbock den Himmel vor Mitternacht. Neumond ist am 6., erstes Viertel am 13., Vollmond am 20. und letztes Viertel am 28. Oktober. Am 8. Oktober erreichen die Sternschnuppen der Giacobiniden ihr Maximum, am 21. Oktober blitzen die Meteore der Orioniden auf. In der Nacht zum 31. Oktober müssen wir die Uhren eine Stunde zurückstellen, von nun an gilt Mitteleuropäische Zeit (MEZ).

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